An Silvester Böller zu zünden, scheint nicht mehr so angesagt zu sein. Auch viele Baumärkte haben sie aus dem Sortiment genommen. Befürworter von Feuerwerken gibt es aber auch weiterhin.

In diesem Jahr wird an Silvester wohl wieder mehr geknallt werden als in den vergangenen beiden Jahren, in denen das Zünden von Feuerwerken coronabedingt eingeschränkt war.

"Weil das einfach Tradition ist bei uns. Ich habe das als Kind immer gemacht, meine Kinder sollen das auch machen."
Anonymer Feuerwerksbefürworter in einer Umfrage von Dlf Nova

Aber es gibt auch vieles, was ein Feuerwerk mit sich bringt, das Menschen, der Umwelt und den Tieren schadet. Bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa Consulere im Auftrag der Verbraucherzentrale Brandenburg haben sich aus diesen Gründen 53 Prozent der Befragten für ein Böllerverbot ausgesprochen.

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von T-Online fällt die Antwort noch eindeutiger aus: 71 Prozent der Deutschen plädieren dafür, dass es in allen Großstädten Verbotszonen für Feuerwerk und Böller geben sollte.

Gründe gegen Feuerwerk

"Macht Krach und den Dreck finde ich einfach nicht schön."
Anonyme Feuerwerksgegnerin in einer Umfrage von Dlf Nova

Das Feuerwerksverbot, das während der Coronapandemie galt, wurde nun aufgehoben und Knallkörper und Ähnliches dürfen nun nach zwei Jahren auch wieder im Einzelhandel verkauft werden. Die Hersteller hoffen daher auf Rekordverkäufe, auch wenn einige Baumarktketten die Raketen und Kracher aus Umwelt-, Nachhaltigkeits- und Tierschutzgründen aus dem Sortiment genommen haben.

Gründe für das Feuerwerk

  • Für viele ist es eine beliebte Tradition seit ihrer Kindheit, die sie mit dem Jahreswechsel verbinden und daher beibehalten möchten. Diese Gruppe, für die das Feuerwerk zu Silvester dazugehört, macht laut einer Umfrage durch Statista in Deutschland lebenden Menschen aus.
  • Ein Verbot würde für Hersteller von Feuerwerkskörper große Verluste mit sich bringen.
Feuerwerksenthusiasten und Youtuber Nikolas Höniger
"Silvester war früher das Highlight des Jahres für mich – und auch heute: eine absolute Faszination, was Feuerwerke angeht."

Eine Alternative zu den privat gezündeten Raketen und Böllern könnte sein, dass ausschließlich Städte, Gemeinden und Kommunen ein öffentliches Feuerwerk ausrichten. Zwar gibt es diese öffentlichen Silvesterevents mit oft musikalisch untermalten Feuerwerken vielerorts schon, aber darüber hinaus darf in der Regel auch privat weiterhin geböllert werden.

Shownotes
Silvester
Mehrheit ist für ein Böllerverbot
vom 30. Dezember 2022
Moderation: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Christian Schmitt, Deutschlandfunk Nova