Ein paar Zentimeter mehr Stoff im Schritt bringen den Skispringern wertvolle Meter. Weil das irgendwann alle erkannt hatten und jeder trickste, gibt es jetzt strenge Regeln: Rummachen im Schritt ist verboten.

Wer zwischen den Beinen viel sitzen hat, gewinnt. OK - auf das menschliche Liebesleben bezogen, ist diese Aussage nur abgedroschen. Im Tierreich wird man vermutlich irgendeine Art finden, wo das evolutionstechnisch nützlich ist. Bei Skispringer aber - da stimmt das einfach. Ein paar Zentimeter mehr Stoff im Schritt können über Sieg und Niederlage entscheiden. Weil sie den Skispringer ein paar Meter weiter fliegen lassen.

Der Zusammenhang ist schnell von allen Skispringern, Trainern und Ausrüstern erkannt worden. Kontrollen mussten her - die dann auch schnell umgangen wurden. Die Skispringer zubbelten sich vor dem Sprung in ihrem Schritt herum, kratzten sich ein paar Zentimeter mehr Stoff heraus, absolvierten ihren Sprung, um direkt nach der Landung per eingeübter Körperbewegung den Stoff wieder da hin zu bringen, wo er bei der Kontrolle nicht auffällt.

Mess-Prüfstand für Skispringer

Dieser Trick war dann selbst den Sportlern irgendwann zu viel und sie konstatieren: Wir bescheißen uns gegenseitig. Ab sofort gelten also neue Regeln: Der obligatorische Griff in den Schritt vor dem Sprung ist verboten. Und: Eine standardisierte Messung, für die eigens eine Art Prüfstand entwickelt wurde, sorgt dafür, dass alle Regeln eingehalten werden. Ein Millimeter über dem erlaubten Wert reicht, und für den Skispringer heißt es: Er springt nicht.

Shownotes
Skispringen
Wer viel zwischen den Beinen hat, gewinnt
vom 29. Dezember 2015
Gesprächspartner: 
Edgar Endres, DRadio Wissen
Moderatorin: 
Marlis Schaum