Soll ich wirklich mixen oder kaufe ich ihn lieber ein? Auch der Smoothiekonsum stellt uns unangenehme Fragen. Der Drink aus dem Regal hat einen Vorteil, hat die Lebensmittelchemie gerade festgestellt. Der Selbstgemixte hat allerdings viele.

Ob als Frühstück oder als Zwischenmahlzeit: Smoothies sind echt beliebt. Offenbar hat es Vorteile, wenn sie pasteurisiert sind und also aus dem Supermarkt kommen. Doch ganz so einfach ist es nicht.

Frisches Obst und Gemüse, Flüssigkeit dazu und ab in den Mixer – und dann nach Belieben verfeinern. Smoothies sind echt beliebt – insbesondere die selbstgemachten. Das hat Martin Krinner rasch bemerkt. Als er sich im Park zum Thema umhören wollte, fühlte er sich schnell wie bei einem offiziellen Treffen der Smoothie-Freunde*innen.

Preis, Zucker und Herkunft

Die meisten Leute haben ihm erzählt, dass sie am liebsten selber mal den Mixer anwerfen. Was reinkommt? Beeren, Bananen, Mango, Hafermilch und manchmal auch Spinat. Dazu ein bisschen Zimt, dann Milch – wie eine Trinkmahlzeit.

Die gekauften Smoothies sind zwar auch beliebt, allerdings lässt sich der Zuckergehalt nicht selbst bestimmen, auch die Herkunft des Obsts und des Gemüses nicht und außerdem sind gekaufte Smoothies einfach sehr viel teurer als selbstgemachte.

Laut des Journal of Agricultural and Food Chemistry – das ist das Fachorgan der Lebensmittelchemie, da geht es grundsätzlich um verarbeitete Lebensmittel – haben gekaufte Smoothies einen Vorteil. Sie sind pasteurisiert.

Das Pasteurisieren führt dazu, dass Polyphenole besser vom Körper aufgenommen werden können. Diese pflanzlichen Stoffe können freie Radikale fangen, das Immunsystem stärken, gegen Herzkreislauferkrankungen oder neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer helfen und auch das Krebsrisiko mindern, sagt Martin Krinner.

"Gekaufte Smoothies werden in der Regel pasteurisiert. Das heißt, der Smoothie wird entweder kurz erhitzt oder starkem Druck ausgesetzt."
Martin Krinner, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Das Pasteurisieren weicht die Zellwände auf oder zerstört sie komplett. Das hilft beim Verdauen und der Körper kommt leichter an die enthaltenen Polyphenole. Das Pasteurisieren erhöht die Bioverfügbarkeit.

Kontrolle ist alles

Andererseits Verringert das Pasteurisieren den Nährstoffgehalt von Lebensmitteln: Der Gehalt an Antioxidantien, Vitaminen und Enzymen wird gemindert. Und die volle Kontrolle über den Inhalt – also Qualität, Zucker, Ballaststoffe und Geschmack – haben eben nur diejenigen, die selber mixen.

"Polyphenole spielen eine Rolle. Aber bei weitem nicht die einzige – und entsprechend skeptisch waren auch die meisten Leute."
Martin Krinner, Deutschlandfunk-Nova-Reporter
Shownotes
Obst und Gemüse
Smoothies: Zwischen Supermarkt und Selbermixen
vom 12. Juni 2025
Moderation: 
Till Haase und Sebastian Sonntag
Gesprächspartner: 
Martin Krinner, Deutschlandfunk-Nova-Reporter