Der Sommer ist gerade erst vorbei, die Tage werden dunkler, die Morgen kälter. Da lockt der Gedanke an Sonne, Strand und Meer – und darum auch die Buchung für den nächsten Sommerurlaub. Glücksgefühle für den kommenden Winter sind damit reserviert.

Der vergangene Winter war für viele hart. Einen Impfstoff gegen Corona gab es noch nicht, viele mussten von Zuhause aus arbeiten und studieren, die Läden waren zu und Essen konnte nur bestellt werden. Kein Wunder, dass sich viele dieses Jahr für den Winter mit ein paar Glücksgefühlen rüsten und schon den nächsten Sommerurlaub buchen.

"Es ist natürlich so, wenn ich einen Flug sehr früh buche und bezahle, trage ich die ganze Zeit bis zum Sommer das Insolvenzrisiko. Wenn die Airline bis dahin insolvent ist, würde ich mein Geld nicht wiedersehen."
Julia Rehberg, Anwältin und Expertin bei Verbraucherzentrale Hamburg

In vielen Fällen ist das auch sinnvoll, denn einige Angebote sind früh ausgebucht und die Preise so weit im Voraus besonders erschwinglich. Trotzdem gibt es auch einen Haken: Die Pandemie-Situation ist noch nicht überstanden – ein Risiko, dass die Reise nicht stattfinden kann oder die Fluggesellschaft bis dahin doch noch pleite geht, besteht auch für den kommenden Sommer. Das sagt Anwältin Julia Rehbein von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Das Risiko ist für individuelle Reisen allerdings höher als bei Pauschalreisen. Denn die sind in der Regel gegen solche Fälle abgesichert.

Flexible Buchungen oft teuer

Wie die Situation im Sommer aussieht, ist noch ungewiss. Wer sich auch gegen Risiken absichern will und keine Pauschalreise bucht, kann auch flexible Optionen buchen. Allerdings hat das oft seinen Preis, so Julia Rehbein. Viele Reiseveranstalter und Fluggesellschaften haben sich aber der Pandemie-Situation angepasst und bieten billigere Stornierungs- und Umbuchungsoptionen an.

Vorfreude bringt uns durch den Winter

Einen großen Vorteil hat es jedenfalls, wenn wir jetzt schon Urlaubspläne schmieden: Vorfreude in dunklen Winterstunden. Denn auch wenn es noch lange bis zum Sommer dauert, schenken uns solche Pläne eher Freude als Frust.

"Eine Studie hat gezeigt: Menschen, die in den Urlaub fahren, schätzen sich davor glücklicher ein als diejenige, die nicht verreisen."
Verena von Keitz, Deutschlandfunk Nova

Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine Studie aus den Niederlanden. Bei den Untersuchungen gaben Menschen an, dass sie in der Zeit vor ihrem Urlaub glücklicher waren als Menschen, die nicht verreist sind.

Übrigens: Nach dem Urlaub waren die Menschen nicht glücklicher als diejenigen, die zuhause geblieben sind. Das bedeutet: Die Vorfreude auf den Urlaub macht uns sogar noch glücklicher als der Urlaub selbst.

Frühe Buchung, lange Vorfreude

Darum empfiehlt unsere Reporterin auch lieber keine Last-Minute-Trips zu buchen. Denn so bringen wir uns um die schöne Vorfreude.

Die Forschenden aus Niederlanden fanden auch heraus: Die Vorfreude hält bis circa zwei Wochen vor dem Urlaub. Dann kommt nämlich der Stress, alles was vor dem Urlaub erledigt werden muss noch zu erledigen. Auch deshalb: Lieber früh buchen und lange die Vorfreude genießen.

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

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  • Moderation: Sonja Meschkat
  • Gesprächspartnerin: Verena von Keitz, Deutschlandfunk Nova