Jeder vierte junge Mensch in Deutschland ist von Armut bedroht, sagt eine Studie der Bertelsmann Stiftung. Alejandro hat gute Tipps, wie wir zum Beispiel mit der Hilfe von künstlicher Intelligenz monatlich Geld sparen können. Beraterin Lisa Schreiter sagt, dass eine Übersicht über unser Budget und wohin es fließt am wichtigsten ist fürs Sparen.
Keine Studiengebühren – das ist der Grund, weshalb Alejandro von Venezuela nach Deutschland gezogen ist. Um sich zu finanzieren, muss er dennoch mehrere Nebenjobs gleichzeitig schaffen: Alejandro kellnert, fährt Essen aus oder sortiert Waren.
Trotzdem ist das Geld häufig knapp. Häufig muss er Einladungen von seinen Freunden, draußen Feiern zu gehen, ausschlagen. Sein Vater hilft ihm aber glücklicherweise mit den Semestergebühren.
"Am meisten konnte ich beim zuhause Kochen einsparen."
So wie Alejandro geht es vielen: Ein gutes Drittel aller Student*innen in Deutschland lebt mit weniger als 800 Euro im Monat, das sagt die aktuelle Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden.
Wenn man weniger Geld zur Verfügung hat, muss man umso besser haushalten, sagt Schuldnerberaterin der Diako Lisa Schreiter. Für Alejandro ist klar, dass besonders beim Essen für ihn die meisten Einsparmöglichkeiten bestehen.
Mit Apps aufs Geld achten
Besonders gut kann man sich selbst helfen, indem man Apps zum Planen benutzt, erzählt er aus eigener Erfahrung. Es gibt etwa die Möglichkeit einzugeben, was für Nahrungsmittel man noch zu Hause hat, erklärt er. Dann zeigt die App verschiedene passende Rezepte an. So kann man sich häufig den Gang zur Fast-Food-Kette sparen, rät Alejandro.
"Künstliche Intelligenz wie ChatGPT kann dir einen Budgetplan und Essensplan erstellen."
Außerdem rät er auf seinem eigenen Blog übers Geldsparen dazu, auch mal KI wie ChatGPT zu nutzen. Die künstliche Intelligenz könne zum Beispiel einen Budgetplan erstellen oder auch richtig gute und günstige Rezepte vorschlagen. Bei den Rezepten könnt ihr auch zusätzlich angegeben, was ihr mögt oder nicht mögt, erklärt er.
Beratung für Budgetplanung
Lisa Schreiter ist Schuldnerberaterin bei der Diakonie. Sie und ihre Kolleg*innen können ebenfalls dabei helfen, einen Budgetplan aufzustellen. Zunächst ist es am wichtigsten, sagt sie, dass ihr euch einen Überblick über die eigenen Ausgaben und auch Einnahmen verschafft. Um eure Einnahmen zu erhöhen, könnt ihr unter anderem schauen, ob ihr Anspruch auf (weitere) Sozialleistungen habt.
"Ich brauche einen Überblick über mein Budget. Und es ist wichtig, langfristig und strategisch zu planen und nicht Geld auszugeben, das ich nicht habe."
Bei den Ausgaben wiederum ist es wichtig zu versuchen, beispielsweise Kosten beim Kauf von Klamotten zu reduzieren. Das geht etwa, indem ihr im Secondhandladen einkauft. Bei Lebensmitteln könnt ihr am besten sparen, wenn ihr eine Einkaufsliste mit einem Wochenplan für die ganze Woche schreibt, rät Lisa. Außerdem sei es wichtig, nicht am Limit zu leben, sondern einen Puffer einzubauen.
Alejandro und Lisa Schreiter warnen beide davor, über die eigenen Möglichkeiten hinaus Geld auszugeben. Gerade bei wenig Geld, sagen sie, sind der Dispo, bei Freund*innen oder Partner*innen Geld zu leihen oder Ratenzahlungen am besten tabu.
Meldet euch!
Ihr könnt das Team von Facts & Feelings über WhatsApp erreichen.
Uns interessiert: Was beschäftigt euch? Habt ihr ein Thema, über das wir unbedingt in der Sendung und im Podcast sprechen sollen?
Schickt uns eine Sprachnachricht oder schreibt uns per 0160-91360852 oder an factsundfeelings@deutschlandradio.de.
Wichtig: Wenn ihr diese Nummer speichert und uns eine Nachricht schickt, akzeptiert ihr unsere Regeln zum Datenschutz und bei WhatsApp die Datenschutzrichtlinien von WhatsApp.
- Alejandro erzählt, wie er gelernt hat, mit wenig Geld im Monat klarzukommen.
- Lisa Schreiter von der Diakonie in Berlin berät Menschen mit Schulden. Sie hat konkrete Tipps für den Alltag mit wenig Geld.