Hochsommer, Hitze: Da war doch noch was? Ozonwarnung! Die sind rar geworden. Aber warum? Gibt es kein Ozon mehr?
Natürlich gibt es noch Ozon - einmal in der Atmosphäre in Höhe von 20 bis 30 Kilometern, wo es die schädliche UV-Strahlung abschirmt. In dieser Höhe ist es eher ein Problem, wenn das Ozon fehlt. Aber nach neuesten Studien scheint sich das Ozonloch mehr und mehr zu schließen.
Das andere Mal kommt Ozon in Bodennähe vor und dringt in unsere Lunge ein. Dadurch wird die Lungenfunktion vermindert, es kommt zu entzündlichen Reaktionen in den Atemwegen und zu Atemwegsbeschwerden. Bei erhöhtem Atemvolumen, also bei Sport, können sich die Auswirkungen verstärken. Wird die Ozonkonzentration von 180 µg/m³ im Stundenmittelwert überschritten, werden die Medien informiert, damit sie uns darüber informieren, wie wir uns am besten verhalten.
Weniger Abgase + weniger Sonne = weniger Ozon
Das bodennahe Ozon entsteht aus einer Reaktion von Abgasen und intensiver Sonneneinstrahlung, wie sie bei uns vor allem im Sommer vorkommt. Vor einigen Jahren kam es häufiger zu Ozonwarnungen im Sommer. Dass diese zurückgegangen sind, liegt einerseits daran, dass die Katalysatoren in den Autos besser geworden sind und mehr Schadstoffe filtern. Zum anderen waren die letzten Sommer nicht so extrem heiß und sonnig - vor allem in diesem Sommer gab es bislang nur eine Warnung am 20. Juli. Mit der aktuellen Hitzewelle könnte es möglich sein, dass die Ozonwerte in den kommenden Tagen den Grenzwert erreichen.
Die Ozon-Prognose für den 27. August 2016 in Nordrhein-Westfalen vom Rheinischen Institut für Umweltforschung an der Universität zu Köln:
Gerade in den Städten können die Ozonwerte tagsüber schnell ansteigen durch die vermehrten Abgase. In den Abgasen ist auch Stickstoffmonoxid enthalten, dass vor allem nachts das Ozon wieder abbaut, sodass die Ozonwerte sinken. Trotzdem können auch auf dem Land die Ozonwerte hoch sein. Das Ozon aus den Städten wird ins Umland geweht. Dort fehlt aber das Stickstoffmonoxid, so dass die Ozonkonzentration steigt. Aktuell ist sie im Schwarzwald besonders hoch.