Es ist Anfang März und es gibt schon den ersten Spargel aus Deutschland: Die Bodenheizung macht es möglich. Das heißt, unter Feldern werden Rohre verlegt, durch die warmes Wasser fließt und den Boden heizt. Der Spargel wächst, hat aber natürlich auch einen stolzen Preis. Das Kilo kostet derzeit rund 19 Euro. Simon Schumacher vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer sagt, so schlimm, wie es auf den ersten Blick aussieht, ist es doch gar nicht.
Simon Schumacher sagt, es sei nicht so kritisch wie es auf den ersten Blick wirke. Fossile Energien – also Öl oder Gas seien viel zu teuer, um damit Felder zu heizen, stattdessen würden die Bauern ihre Heizanlagen an Biogasanlagen anschließen oder die Abwärme von Kraftwerken nutzen.
"Anstatt dass Kraftwerke die Wärme ungenutzt in die Luft zu jagen, wird sie wenigstens noch einmal zum Erwärmen des Spargels genutzt."
Biogas wird für die Stromerzeugung verbrannt. Die daraus gewonnene Energie treibt dann Turbinen an. Dabei entstehe Wärme, die jedoch nicht ausreiche, um damit Häuser zu heizen, erklärt Simon Schumacher: "Also wir könnten die Wärme, die da anfällt, auch nicht anders sinnvoll nutzen."
Beheizte Felder produzieren CO2
Aber natürlich produzieren beheizte Felder zusätzliches CO2. Das hat auch eine Studie der Uni Bonn ergeben. Derzeit heizen aber nur wenige Spargel- und Erdbeerbauern ihre Felder. Simon Schumacher sagt, die Fläche, über die wir reden, sei sehr klein – kleiner als 1 Prozent der gesamten Anbaufläche.
"Es gibt nur wenige, die das wirklich brauchen und deswegen gibt es auch nur wenige Spargelbauern, die das anbauen."
Der Grund, warum die Bauern überhaupt auf die Idee kommen, ihre Felder zu heizen: Es gibt einen Markt für frühen Spargel. Menschen, die gerne Spargel essen, würden ansonsten importierte Ware, kaufen –zum Beispiel aus Südamerika. Simon Schumacher sagt: "Es ist besser heimischen Spargel zu kaufen, weil hier die Klimabilanz deutlich positiver ist." Wenn wir noch zwei Wochen warten, dann können wir bald auch den unbeheizten Spargel essen – ganz ohne Heizung und wesentlich klimafreundlicher, was die CO2-Bilanz angeht.
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