Wenn bei uns ein Unternehmen gegründet wird, steckt wahrscheinlich ein Mann dahinter. Wir haben mit einer der wenigen Gründerinnen gesprochen. Phillis Maaß glaubt: Langsames Wachstum nimmt die Angst.
Nur 13 Prozent aller Gründer sind laut dem deutschen Start-Up-Monitor 2015 Frauen. Das heißt aber auch: Es gibt sie. Frauen wie Phillis Maaß, Gründerin des Onlineshops Glück und Glanz. Vor zwei Jahren ging das los. Mittlerweile betreibt sie auch eine eigene kleine Boutique in Köln.
Angst vor den männlichen Gründern
Eigentlich war das gar nicht so geplant, erklärt Phillis Maaß. Neben der Uni wollte sie sich Geld dazu verdienen, Designertaschen günstig kaufen und teurer wieder verkaufen. Das lief zuerst über Facebook und Instagram mit wenigen Kunden. Als die Anfragen immer mehr wurden, bastelte ihr Freund ihr einen Onlineshop. Es gab keinen richtigen Plan, weil es nie so groß werden sollte, wie es jetzt ist. Deshalb weiß sie aus eigener Erfahrung, dass es gesund ist, langsam zu wachsen.
"Am Anfang lief das über Facebook und Instagram an wenige Leute. Die Anfragen sind dann immer mehr geworden, und mein Freund hat mir einen Onlineshop gebastelt."
Phillis weiß von Gründern, die eine riesige Geschäftsidee haben und viel Geld von Investoren in die Hand nehmen: "Die haben natürlich einen ganz anderen Erfolgsdruck, dass die Idee auch wirklich funktioniert." Den hatte sie nie. Dass so wenig Frauen gründen, kann Phillis nicht verstehen. Sie hört immer wieder, dass Gründerinnen Angst vor den männlichen Gründern haben, die immer stark sein wollen und nur von ihren Erfolgen sprechen. Sie sieht hingegen eher Vorteile für Frauen, die zum Beispiel die Familienplanung als Selbstständige viel freier und flexibler gestalten können.
"Viele Frauen sind eingeschüchtert und suchen den Kontakt zu anderen Gründerinnen. Die gibt es aber eben nicht so häufig.“
Phillis Maaß hofft, dass mehr Frauen gründen. Besonders durch Veranstaltungen und Vorträge, die sich speziell an Frauen richten, tut sich gerade was. Auch in ihrem Freundinnenkreis könnte noch mehr drin sein, glaubt sie: "Die haben ja mitbekommen, wie so etwas wachsen kann." Vielleicht gibt es 2016 dann doch ein paar Gründerinnen mehr.