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Die Preise für Benzin und Diesel steigen und steigen. Die Mineralölindustrie schiebt das auf den niedrigen Rheinpegel. Aber stimmt das? Unser Wirtschaftsjournalist Mischa Ehrhardt widerspricht.

Der Rhein hat zurzeit einen Tiefstand erreicht. Binnenschiffe können deswegen teils nur noch mit der halben Last unterwegs sein können, weil die Fahrrinne nicht mehr tief genug ist. Und das hat zur Folge, dass auf dem Rhein weniger Öl transportiert werden kann.

Die Dürre kann die Spritpreise nicht erklären

"Die Mineralölindustrie muss auf Lastkraftwagen oder auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Und das kann Zusatzkosten bringen", sagt  Mischa Ehrhardt. Bleibt aber die Frage, ob das allein die steigenden Spritpreise erklären kann.

Ein Liter Benzin setzt sich zusammen aus ungefähr 19 Cent Steuern und rund 60 Cent, die den Rest der Kosten abdecken – zum Beispiel auch für den Transport des Mineralöls. "Aber die Transportkosten sind ein kleiner Bruchteil", sagt Mischa Ehrhardt.

"Die Preiserhöhung der letzten Wochen an der Zapfsäule ist doch ziemlich auffallend."
Mischa Ehrhardt, Wirtschaftsjournalist

Außerdem ist in den vergangenen Wochen der Ölpreis an den Weltmärkten sehr stark gefallen, so Mischa Ehrhardt. Dass die Preise an der Tankstelle jetzt so steigen, lässt sich allein durch die höheren Transportkosten nicht erklären.

Preise vergleichen lohnt sich

Die Preise an der Zapfsäule kann man als Autofahrer nicht ändern, aber man kann die Preise vergleichen. Es gibt verschiedene Apps, die anzeigen, wie viel Benzin oder Diesel an den Tankstellen in der Nähe gerade kosten. "Bis zu 10 Cent pro Liter lassen sich unter Umständen sparen", sagt Mischa Ehrhardt.

Außerdem könne man auch überlegen, ob man vielleicht eher mitten am Tag tankt. Denn morgens und abends – in den Hauptverkehrszeiten – sind die Preise meist höher.

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Shownotes
Mineralölindustrie
Hohe Spritpreise: Nicht nur die Dürre ist schuld
vom 20. November 2018
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Mischa Ehrhardt, Wirtschaftsjournalist