Wir werden in Zukunft noch mehr auf der Straße essen. Das ist die Prognose des Kulturwissenschaftlers Gunther Hirschfelder. Das ist auch gut so: So kommen wir wieder mit mehr Menschen in Kontakt.

In Asien und Afrika gibt es eine ausgedehnte Kultur von Street Food mit langer Tradition. Das ist auch das Resultat einer ökonomischer Freiheit, sagt Gunther Hirschfelder, Kulturwissenschaftler an der Universität Regensburg. Denn wenn in einem Land erlaubt ist, privat gekochte Speisen ohne große Auflagen zum Verkauf anzubieten, fällt es leichter, ein Street-Food-Geschäft zu eröffnen.

"Wir werden in Zukunft noch mehr auf der Straße essen."
Professor Gunther Hirschfelder, Universität Regensburg

Gunther Hirschfelder ist überzeugt, dass in den nächsten Jahrzehnten die Küche keine Selbstverständlichkeit mehr ist - vor allem in einer Stadtwohnung. Die Menschen werden noch mobiler sein, noch mehr Wert auf Freizeit legen - "da bleibt einfach keine Lust und Zeit fürs Kochen."

Street Food ist sozialer als Restaurant-Essen

Außerdem hätte Street Food ja auch positive soziale Effekte. Der Mensch will nämlich nicht alleine essen. An einem Imbiss kommt er schnell in Kontakt mit anderen. Das ist in einem Restaurant viel schwieriger, sagt Hirschfelder. Der Tisch, an dem man sitzt, ist eine Barriere für andere Gäste.

Shownotes
Mahlzeit auf der Straße
"Street Food baut eine soziale Brücke"
vom 09. September 2014
Gesprächspartner: 
Prof. Dr. Gunther Hirschfelder
Moderatorin: 
Verena von Keitz