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Erst Paypal, dann Elektroautos und jetzt Strom: US-Unternehmer Elon Musk will die Energieversorgung revolutionieren - mit Batterien.

Elon Musk denkt gerne groß, stilisiert sich als Mann gesellschaftsverändernder Visionen: Schon durch Internetdienste wie den Online-Bezahldienst Paypal wurde der US-Unternehmer reich und bekannt, zuletzt machte er als Investor hinter dem Elektroauto-Hersteller Tesla Schlagzeilen. Sein neues Projekt: Er will Batterien für Häuser und Unternehmen produzieren und damit nicht mehr und nicht weniger erreichen als - eine Energierevolution.

Elon Musk baut darauf, dass es in Zukunft zunehmend wichtiger werden wird, Energie zu speichern - vor allem wenn wir unseren Strom bald noch mehr aus natürlichen Quellen wie Sonne, Wind oder Wasser beziehen wollen. Der Mann, den Quartz die "beste Kombination aus technology showman und designer im Silicon Valley seit Steve Jobs" nennt, hat angekündigt, dass er demnächst in großem Stil stationäre Energiespeichersysteme vertreiben will - und zwar in Form der gleichen Batterien, die bereits in seinen Tesla-Elektroautos installiert sind und die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen sollen.

​Neue Art der Energieversorgung

Dabei schweben dem US-Milliardär zwei Batterien-Versionen vor: einmal so groß wie ein Kühlschrank - für kleine Unternehmen - und einmal als kleinere Version für Hausbesitzer, die damit die Energie ihrer Solaranlagen speichern wollen. Als Kooperationspartner hat sich Tesla dazu den deutschen Ökostromanbieter Lichtblick ausgesucht. Spiegel Online berichtet, Lichtblick wolle alle Tesla-Batterien weltweit zu einer Art On-Demand-Stomnetz zusammenschalten und hunderttausende kleine, reaktionsschnelle Kraftwerke und Speicher miteinander vernetzen und zentral steuern. Dadurch würde eine Art virtuelles Kraftwerk entstehen, das die immer stärkeren Schwankungen im Stromnetz binnen Minuten ausgleichen kann. Und: Auch Haushalte oder Firmen, die selbst gar keinen Strom erzeugen, könnten Energie zwischenspeichern und damit Geld verdienen.

Viel Respekt, aber auch Skepsis

Die Reaktionen im Netz, die unsere Autorin Martina Schulte zu Elon Musks neuer Idee zusammengetragen hat, sind sehr unterschiedlich:

  • Elon Musk versuche, einen iPhone-Moment zu kreieren, schreibt Quartz.
  • Das sei eine "völlig neue Art, mit Energie umzugehen", meint Informed comment.
  • Das Manager Magazin dagegen ist skeptisch: "Technisch wird Tesla mit dem Produkt keine bedeutende Überlegenheit haben", wird darin Batterieexperte Andreas Gutsch vom Karlsruher Institut für Technologie zitiert - "insbesondere dann, wenn Tesla auf dieselben Batterienzellen setze wie in den Autos."
Shownotes
Elon Musk
Der Strom-Rebell
vom 04. Mai 2015
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartnerin: 
Martina Schulte, DRadio-Wissen-Netzautorin