Der Knochenfund in einer südafrikanischen Höhle deutet darauf hin, dass es einen bisher unbekannten Frühmenschen gibt. Was Forscher aus den Knochen ableiten, hat uns Anneke Schaefer von den Wissensnachrichten erklärt.
Die Anthropologin Tracy Kivell hat sich knapp 150 Handknochen des Homo naledi ganz genau angeguckt. Dabei sind ihr eine Menge Gemeinsamkeiten mit uns modernen Menschen aufgefallen. Der neue Frühmensch konnte mit seiner Hand ziemlich kräftig zupacken und Werkzeuge bedienen.
Halb Affe halb Mensch
Ein wesentlicher Unterschied sind jedoch seine stark gekrümmten Finger. Forscher gehen davon aus, dass sich der Homo naledi damit noch viel in Bäumen aufhielt, obwohl er aufrecht gehen und rennen konnte. Der Fund bestätigt außerdem: Der aufrechte Gang auf zwei Füßen kam zuerst, dann wurde nach und nach das Gehirn größer.
"Kritik kam von Forschern aus Zürich. Sie fanden die Knochen toll, auch weil es so viele sind. Es könnte aber eben auch sein, dass diese Menschen zum Homo erectus gehörten, also keine eigene Art darstellen."
Größer als eine Orange war das Denkorgan des Homo naledi allerdings nicht. Unser Gehirn ist im Vergleich dreimal so groß. Aber ein ganz wichtiges Indiz für unsere enge Verwandtschaft gibt es dennoch: Sein dicker Zeh. Mit dem konnte er nämlich nicht greifen - genau wie wir.