Huch! Laut Forschern kann kaum einer seine mittleren Zehen richtig zuordnen. Der Kamerad direkt neben dem dicken Zeh ist von unserer Gefühllosigkeit besonders stark betroffen.
Unsere Finger auseinander zu halten, ist nicht schwer. Mit geschlossenen Augen erkennt so gut wie jeder, ob gerade unser Daumen, Zeige- oder Mittelfinger berührt wird. Ganz anders sieht das aber mit unseren Zehen aus, jedenfalls mit denen, die in der Mitte sind: also dem zweiten, dritten und vierten Zeh. Das haben Wissenschaftler der Oxford Universität in einer neuen Studie herausgefunden.
Der dicke Zeh ist nicht das Problem
Für einen Test zur Körperwahrnehmung sollten die Probanden mit geschlossenen Augen sagen, welcher ihrer Zehen gerade berührt wird. Den dicken Zeh konnten fast alle noch identifizieren, genauso wie den kleinen Zeh. Die Zehen dazwischen zu erkennen war für viele aber schwierig. Am meisten Probleme bereitete der zweite Zeh. Hier wussten 43 Prozent nicht, welcher Zeh gerade berührt wird.
"Neun von den 19 Testpersonen haben beim Experiment gesagt, dass sie ihren zweiten Zeh nicht spüren oder nicht wissen, wo er ist.“
Während wir unseren Mittelfinger wohl kaum vergessen würden, gaben viele Probanden an, dass sie das Gefühl haben, ihnen fehle ein Zeh. Wieso wir so große Schwierigkeiten damit haben, unsere Zehen zu erkennen, wissen die Forscher allerdings nicht genau. Sie vermuten, dass das Gehirn die Zehen als fünf Blöcke ansieht. Diese Einteilung stimmt aber nicht mit der tatsächlichen Einteilung unserer Zehen zusammen, das heißt nicht jeder Zeh ist gleich ein Block. Aber auch hier besteht noch keine Einigkeit bei den Forschern.
Ärzte sollten Tests überdenken
Aus der Studie ergeben sich aber wichtige Erkenntnisse für die Medizin. Bei Hirnschäden testen Ärzte häufig, ob die Patienten einzelne Körperteile erkennen können. Wenn allerdings schon gesunde Menschen bei der Bestimmung ihrer Zehen Probleme haben, stellt sich die Frage, ob die Art der Diagnostik auch in Zukunft beibehalten werden sollte.