Kurkuma ist ein Hipstergewürz, dem viele tolle Eigenschaften nachgesagt werden. Studien können diese Superfood-Eigenschaften nicht belegen.
In Kurkuma ist der Stoff Curcumin enthalten, der gegen alle möglichen Erkrankungen helfen soll, wie Krebs, Herzinfarkt oder Alzheimer. Außerdem soll er Entzündungen hemmen. Das Problem: Bei 120 klinischen Studien konnten diese positiven Wirkungen von Curcumin nicht nachgewiesen werden. Bislang ist aus Curcumin auch kein einziges Medikament entwickelt worden.
Dass es überhaupt zu so vielen klinischen Studien kam, liegt daran, dass das Curcumin scheinbar mit Proteinen, die mit den Krankheiten in Verbindung stehen, reagiert. Die Reaktion mit diesen Proteinen ist eine Voraussetzung dafür, dass ein Wirkstoff in klinischen Studien untersucht wird.
Das Problem bei Curcumin: Es sieht so aus, als würde es mit den Proteinen reagieren - aber das ist eine Täuschung. Die Testergebnisse haben viele Forscher also in die Irre geleitet, wie im Journal of Medical Chemistry veröffentlicht wurde.
Die Wirkung von Kurkuma kann somit wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden - oder noch nicht. Immerhin: Manche Forscher halten Curcumin trotzdem für vielversprechend.
Mehr über die Kurkuma-Studie:
- Deceptive curcumin offers autionary tale for chemists | Artikel auf nature.com
Mehr über Kurkuma bei DRadio Wissen:
- Gelber Ingwer: Kurkuma, du altes Zauberding | Gespräch mit Tina Kießling
- Kurkuma: Das Zeug, das die Milch vergoldet | Gespräch mit Kristin Häfemeier