Als Gewinnerin unserer "Tapfertypen"-Aktion ist Caro in die Antarktis gereist. Jetzt hat sie uns im Studio besucht, um über ihre unvergessliche Reise und ihre Erfahrungen beim "Extrem Klimawandeln" zu berichten.
Erst wollte sich Caro gar nicht als Tapfertyp für "Extrem Klimawandeln" bewerben. Schon der Aufruf dazu im DRadio-Wissen-Programm erzeugte Aufregung bei ihr. Und dann tat sie es doch: Sie bewarb sich und konnte das Entscheidungsspiel gegen die letzte Konkurrentin für sich entscheiden. Zum Glück, denn von einer Reise in die Antarktis hatte Caro schon lange geträumt. Das hängt auch mit ihrem Studium der Polarforschung zusammen.
"Als ich meinen Master gemacht habe, habe ich gedacht, ich will einmal im Winter in die Antarktis und im Sommer in die Arktis - dann habe ich es ganz hell, das ganze Jahr über."
Zurzeit schreibt sie an ihrer Doktorarbeit zum Thema Permafrost. Außerdem arbeitet sie am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Klimaforschung. Zwar kennt sich Caro thematisch bestens mit Klimawandel, Ökotoxikologie und Meeresbiologie aus, hat aber noch nie Wale oder Pinguine aus der Nähe beobachtet.
Um zur Antarktis zu gelangen, musste sie zusammen mit ihrem Freund Christian eine lange Reise hinter sich bringen. Mit dem Zug ging es erst mal von Thüringen nach Frankfurt am Main. Von dort mit dem Flieger in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires. Dann weiter mit einem kleineren Flugzeug an den südlichsten Zipfel Argentiniens, in das Örtchen Ushuaia. Denn von hier aus starten fast alle Antarktis-Expeditionen.
In dem kleinen Küstenstädtchen fühlte sich Caro direkt wohl. Auf dem Marktplatz spielte argentinische Musik, die Gipfel der Berge rund herum waren frisch verschneit. Und die Aufregung das 80 Meter lange Schiff, die MS Plancius, endlich zu besteigen, war jetzt am größten. Auf starken Seegang mit sechs Meter hohen Wellen waren Caro und ihr Freund Christian eingestellt und hatten die Tabletten gegen Seekrankheit schon griffbereit
"Solange wir hohen Seegang hatten, haben wir permanent Medikamente gegen Übelkeit genommen, und die machen richtig müde und verstrahlt."
Nach zwei Tagen auf dem Meer war Caro dann richtig froh, morgens nachdem Aufstehen aus dem Bullauge rauszublicken und Eisberge und Land zu sehen. Bei ihren Expeditionen konnte sie Eselspinguine aus nächster Nähe beobachten. Dabei hat sie auch viele toten Tiere gesehen, die die extremen klimatischen Bedingungen nicht überleben konnten. Bei ihrer ersten Walbeobachtungstour war sie sogar recht überrascht, als riesige Buckelwale direkt vor dem kleinen Boot auftauchten.
Buckelwale aus nächster Nähe
"Es war richtig überraschend, das wir die Wale so nah sehen. Die sind einfach riesengroß und tauchen unter dem Boot lang und tauchen dann wieder auf. Die waren tatsächlich nur einige Meter weg."
Die Wissenschaftler auf einer Forschungsstation waren genau so, wie Caro sie erwartet hatte: groß, stämmig, mit Bart und recht einsilbig. Von der pragmatischen und kargen Einrichtung war sie ein wenig ernüchtert, weil sie eine "gemütliche Forschungsstation" selbst anders einrichten würde. Zum krönenden Abschluss ist sie im Badeanzug noch ins arktische Meer gesprungen - ein eiskalter und unvergesslicher Moment für Tapfertyp Caro.
Mehr zu "Extrem Klimawandeln":
- Ushuaia: Am Ende der Welt | Das Örtchen Ushuaia ist Startpunkt für Antarktis-Expeditionen
- Extreme Antarktis: 80 Grad minus und trotzdem zu warm | Interview mit dem Meeresbiologen Julian Gutt
- Tapfertyp Caro: Auf dem Weg in die Antarktis | Tapfertyp Caro berichtet über ihre Reise