Der amerikanische Youtuber "Mr. Beast" ruft unter dem Hashtag #TeamTrees dazu auf, 20 Millionen Bäume zu pflanzen. Die Aktion hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Was sie bringt, ist fraglich.
"Wir werden 20 Millionen Bäume pflanzen!" Zusammen mit der Organisation Arbour Day Foundation will der amerikanische Youtuber "Mr. Beast" jetzt seine Follower fürs Bäume-Pflanzen gewinnen - oder dafür, für die Aktion zu spenden.
Die Arbour Day Foundation ist eine amerikanische NGO, die es bereits seit den 70er Jahren gibt, wie unsere Netzreporterin Martina Schulte berichtet. "Hier bei uns in Deutschland waren die auch schon aktiv und haben dieses Jahr zusammen mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald rund 13 000 Bäume im sächsischen Markkleeberg gepflanzt."
Die Kampagne kam bisher sehr gut an. Alleine das Video wurde innerhalb von einem Tag 22 Millionen mal aufgerufen. Auch viele andere Influencer und Youtuber unterstützten "Mr. Beast" - und auf der Seite von #TeamTrees sind bereits Spenden für 5 Millionen Bäumchen zusammen gekommen.
Kampagne mit viel Resonanz, aber fraglichem Impact fürs Klima
Aufmerksamkeit für das Thema ist also da. Was sie bringt, ist aber wohl eher überschaubar. "Irgendwo muss man ja anfangen", sagt unsere Reporterin. Es komme aber darauf an, wie viele der Bäumchen überleben werden.
"Entscheidend wird sein, wie viele Baumsetzlinge wirklich überleben und zu einem großen, alten Baum werden."
Der US Forest Service geht beispielsweise von einer Sterberate von 3 Prozent pro Jahr aus. Damit jedoch ein Baum wirksam gegen die Treibhausemissionen eingesetzt werden kann, müsse er erstmal 100 Jahre alt werden, schreibt The Verge.
Diese Problematik hat die Arbour Day Foundation jedoch im Blick: "Ein Teil des Geldes, das #TeamTrees einsammelt, wird für die Pflege der Bäume eingesetzt", sagt die Organisation. Die Setzlinge werden nach eigenen Angaben also nicht ihrem Schicksal überlassen.
Aktionen wie diese lenken von wichtigeren Maßnahmen ab
Grundsätzlich sind Baumpflanzaktionen wichtig. Denn laut einer Studie der Fachzeitschrift Nature haben wir zwischen 1990 und 2016 Wälder auf einer Fläche größer als die von Südafrika gerodet. Auch Forscher aus Zürich haben kürzlich empfohlen, mit Aufforstung gegen den Klimawandel zu kämpfen.
Andere Wissenschaftler sagen aber, der Einfluss von Bäumen als CO2-Speicher werde überschätzt. Viel wichtiger im Kampf gegen den Klimawandel sei es zum Beispiel, dass wir damit aufhören sollten, fossile Energieträger zu verbrennen.