Neue KI-Tools wie ChatGPT werfen viele Fragen auf, etwa: Kann eine Software oder ein Computerprogramm Autor eines Artikels sein? Und wer übernimmt die Verantwortung für die Inhalte? Ein Vortrag der Philosophin Amrei Bahr.
Computerprogramme wie ChatGPT und andere Chatbots können Texte erzeugen. Sie beantworten Fragen oder schreiben Artikel. Dass diese Texte nicht von einem Menschen sondern einer KI geschrieben wurden, lässt sich meist nicht erkennen.
"Wir werden vermutlich erleben, dass diese KI-Tools immer mehr zu den Tools gehören, die wir alltäglich einsetzen."
Doch wer ist verantwortlich für den Inhalt solcher KI-generierter Texte? Um Fragen wie dieser geht es der Philosophin Amrei Bahr in ihrem Vortrag. Sie ist Juniorprofessorin für Philosophie der Technik und Information an der Universität Stuttgart.
Programme wie ChatGPT sind Tools, die wir bald vermutlich täglich nutzen werden, sagt Bahr. Es sind Hilfsmittel , die wir verwenden können wie Textverarbeitungsprogamme oder Taschenrechner.
Erzeugt ChatGPT Plagiate?
Diese Programme selbst seien aber keine Autoren, meint sie. Sie erzeugen auch für sich genommen keine Plagiate. Denn ein Computerprogramm hat keine Absichten, und das heißt, es kann auch nicht die Absicht haben, zu täuschen, argumentiert die Philosophin.
Zum Plagiat werde ein Text erst, wenn er auf eine bestimmte Weise verwendet wird, zum Beispiel, wenn jemand behauptet, ihn selbst geschrieben zu haben.
"Sie können dann nicht sagen: Der Chatbot hat's verbockt. Da ist die Verantwortung auf der Seite der Menschen. Sie sind diejenigen, die das am Ende nutzen, und damit sind sie auch verantwortlich dafür."
ChatGPT und andere KI-Tools machen es leicht, Texte zu erzeugen, die wir als Plagiate verwenden können. Die Verantwortung dafür aber liegt allein bei uns Menschen, sagt Amrei Bahr.
Amrei Bahr ist Juniorprofessorin für Philosophie der Technik und Information an der Universität Stuttgart. Ihr Vortrag hat den Titel "Alles nur geklaut?! Ein kopierethischer Blick auf ChatGPT". Sie hat ihn am 19. April 2023 an der Justus-Liebig-Universität Gießen gehalten.