The Dao will das neue Kickstarter sein: eine Crowdfunding-Plattform, auf der ihr in interessante Projekte investieren könnt. Der Clou bei The Dao: Ihr zahlt Geld ein, wisst aber noch nicht, welches Projekt am Ende realisiert wird. Das entscheidet die Community gemeinsam.

Mehr als 120 Millionen Dollar hat The Dao schon im Topf. Damit ist es bereits das größte Crowdfundingprojekt, das es bisher gegeben hat. Wofür das Geld ausgegeben wird, ist noch völlig offen. "Das entscheiden am Ende die Geldgeber, also die Anteilseigner von Dao", erklärt DRadio-Wissen-Reporter Michael Gessat. Je mehr Geld ihr eingezahlt habt, umso stärker dürft ihr mitentscheiden, was Dao schließlich wird.

Ohne Kommunikation wird das nichts

DAO steht für Dezentrale Autonome Organisation. Mit dem eingenommenen Geld soll auf jeden Fall erst mal ein Kommunikationsnetz für die Crowdfunder entwickelt werden, damit sie sich überhaupt dezentral und autonom organisieren können. So würde die Macht nicht wie bei einem normalen Unternehmen beim Vorstand liegen, sondern bei allen Aktionären. Einfach dürfte diese Aufgabe allerdings nicht werden und könnte Probleme mit sich bringen.

"Ich bin etwas skeptisch. Erfahrungsgemäß sind ja frühere Versuche, Entscheidungen der Crowd zu überlassen oder dort zu organisieren gefloppt."
DRadio-Wissen-Reporter Michael Gesssat

Zum Beispiel könnte es passieren, dass ein Produkt nicht geliefert wird. "Dann ist halt die Frage, ob solche Probleme wirklich algorithmisch gelöst werden können oder ob es nicht doch konkrete, persönliche Verantwortlichkeiten braucht", sagt Michael Gessat. Auch dürften Behörden und Regulierer in das Projekt grätschen, wenn das Ganze zum Beispiel irgendwas mit illegalen Gütern oder Dienstleistungen zu tun hat - was ja durchaus denkbar wäre bei so einem offenen Projekt.

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Falls ihr selbst bei The Dao mitmischen wollt, habt ihr noch bis zum 28. Mai Zeit, eure Kohle in das Projekt zu stecken.

Shownotes
The Dao
Euer Millionen-Projekt zum Mitbestimmen
vom 17. Mai 2016
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Michael Gessat (DRadio Wissen)