Hunde könnten uns vom Kopf her ähnlicher sein, als wir denken. Zumindest glauben Forscher, Hinweise auf ein episodisches Gedächtnis beim Hund gefunden zu haben.
Um herauszufinden, ob Hunde ein episodisches Gedächtnis haben, haben die Forscher ihnen etwas vorgemacht, was komplexer ist als "Sitz!" und "Platz!". Im konkreten Fall haben Forscher aus Ungarn mit der Hand auf einen aufgespannten Regenschirm geschlagen, der auf dem Fußboden stand. Der Hund sah ihnen dabei zu. Zunächst ging der Mensch dann mit dem Hund außer Sichtweite des Regenschirms. Erst später gab es den Befehl, diese Handlung nachzumachen. Ohne, dass der Hund das vorher wusste, oder es ahnen konnte.
Erinnerungsleistung vergleichbar mit dem Menschen
Es hat geklappt. Der Hund machte die Bewegung mit dem aufgespannten Regenschirm nach, und zwar sowohl, wenn der Befehl zum Nachmachen nach einer Minute gegeben wurde, als auch nach einer Stunde. Zwar konnte sich der Hund nach einer Stunde etwas schlechter erinnern, aus Sicht der Wissenschaftler spricht das aber auch für ein episodisches Gedächtnis. Denn bei uns Menschen ist die Erinnerungsleistung ähnlich. Wir erinnern uns auch nicht so gut an etwas, von dem wir nicht davon ausgegangen sind, dass wir uns später mal daran erinnern müssen.
Unter Wissenschaftlern wird die Debatte über das episodische Gedächtnis allerdings kontrovers geführt. Sie sind sich nicht einmal einig darüber, wie episodisches Gedächtnis genau definiert wird. Zur Disposition steht aber auch, ob das überhaupt bei Lebewesen untersucht werden kann, die nicht sprechen können. Was die Ergebnisse der ungarischen Forscher - wonach Hunde ein episodisches Gedächtnis haben - aber untermauert, ist der Faktor, dass der Befehl "Machs nach" für den Hund unerwartet kam.