Erst süß, dann gefährlich. Kreuzungen aus Hund und Wolf sind in den USA als Haustiere ziemlich beliebt. Diese Mischung ist aber nicht unbedingt ideal - für Mensch und Tier.
Einerseits süß und flauschig, andererseits wild und gefährlich. Die Mischung aus Hund und Wolf fasziniert die Menschen schon immer. Denn die Idealvorstellung ist die, ein wildes Tier daheim zu halten – nur, dass es tut was der Mensch sagt. Soweit die Theorie.
In der Praxis gibt es bereits viele Versuche mit Kreuzungen aus Wolf und Hund, etwa mit Schäferhunden, Huskies und dutzenden anderen Hunderassen. Vor allem in den USA sind diese Züchtungen beliebt. Es wird geschätzt, dass es dort etwa 250.000 Wolf-Hund-Mischlinge gibt.
Was das Halten der Tiere schwierig machen kann, ist genau diese Kreuzung. Denn sie bleiben halb Wolf, halb Hund. Bis zur Geschlechtsreife haben die Besitzer meist wenig Probleme mit den Tieren. Nach zwei oder drei Jahren können dann Schwierigkeiten auftauchen, wenn beispielsweise das Tier den Besitzer nicht als Rudelführer akzeptiert und sich zusehends unberechenbar verhält. Andere kritisieren, dass die Haltung in Gefangenschaft, Stress für die Hybriden bedeute. Die Folge: Die Lebenserwartung beträgt nur etwa vier Jahre.
Fehlende Menschenscheu und Wolfsinstinkt
Unangenehmer Nebeneffekt überforderter Herrchen: Werden die Tiere ausgesetzt, verwildern sie (ähnlich wie auch Hunde). Eine ungünstige Kombination ergibt sich aber aus der bei Hunden üblichen fehlenden Menschenscheu und dem räuberischen Instinkt der wölfischen Vorfahren. Deshalb kam es in den USA bereits zu Zwischenfällen mit Hybriden. Zwischen 1981 und 1999 wurden 14 Menschen durch die Wolfsmischlinge getötet und fast 40 verletzt. Aktuelle Zahlen dazu liegen allerdings nicht vor.
Spezialgenehmigung in Deutschland
Hierzulande braucht man eine Genehmigung, um die Tiere zu halten, da Wölfe und ihre Nachkommen unter das Washingtoner Artenschutzabkommen fallen. Man muss dazu nicht nur belegen können, woher die Hybriden kommen, sondern auch die Eignung zur Haltung vorweisen. Dazu gehört ein Nachweis über Fachwissen genauso wie über die Unterbringungsmöglichkeiten. Und das heißt mindestens: ein großes Gehege mit hohen Zäunen und im Boden versenkten Gittern.
Insofern ist eine Genehmigung für Privatpersonen recht schwer zu bekommen. Wahrscheinlicher ist, dass unter den nach Schätzungen bis zu 1.000 lebenden Wolfshybriden in Deutschland viele illegal eingeführt wurden. Oder aber die Besitzer haben ein anderes Schlupfloch genutzt: ab der fünften Generation gilt ein Wolfshybrid offiziell als Hund.