Melissa Benoit hat eine angeborene Mukoviszidose und braucht dringend eine neue Lunge. Als sie eine Infektion bekommt, wird ihre Zeit knapp. Sechs bange Tage lang überlebt sie mithilfe einer Maschine, dann erfolgt die Transplantation - eine Sensation in der Medizin.
Viel weniger Spenderorgane stehen zur Verfügung, als benötigt werden. Die Kanadierin Melissa Benoit war eine von den todkranken Patienten, die verzweifelt auf eines dieser Organe warten. Aufgrund ihrer Mukoviszidose - einer erblichen Stoffwechselerkrankung - ist der Schleim in ihren Bronchien deutlich zähflüssiger als bei gesunden Menschen. Dadurch haben die Erkrankten einen chronischen Husten, Lungeninfekte und schwere Lungenentzündungen.
Als die 32-Jährige eine Infektion bekam, war ihre Lungenfunktion so stark eingeschränkt, dass es lebensgefährlich wurde. Daraufhin wurde sie auf eine Notfall-Warteliste für Spenderorgane gesetzt und an ein Herz-Lungen-Gerät angeschlossen.
Geräte müssen direkt an Körpergefäße angeschlossen werden
Auch Menschen, die eine Nierenunterfunktion haben, werden zwei- bis dreimal pro Woche an ein externes Gerät angeschlossen, damit ihr Blut von Abfallstoffen des Körpers gereinigt werden kann, die die Nieren nicht mehr herausfiltern können. Bei Nierenleiden ist das eine gängige Praxis. Das Schwierige bei der Behandlung ist, dass die Schläuche an die Gefäße angeschlossen werden müssen. Bei Bronchien ist das um ein Vielfaches komplizierter als bei Nieren.
Heute sind die Herz-Lungen-Maschinen viel effektiver als früher - das hat der jungen Frau wahrscheinlich das Leben gerettet. Sie konnte sechs Tage mithilfe des Gerätes überleben, bis eine passende Spenderlunge gefunden wurde.
Mit der Weiterentwicklung der Technologie und der Gentechnik wird es künftig einfacher, die Zeit bis zu einer Transplantation zu überbrücken, sagt Notfallmediziner Johannes Wimmer. Die Geräte werden effizienter. Aber es gibt auch neuste Experimente, bei denen menschliche Zellen in Schweineembryos eingesetzt werden. Es ist sogar schon gelungen, dass diese Zellen sich vermehren. Damit soll es möglich werden, in Zukunft Organe heranzuzüchten, die man dann transplantieren könnte.