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US-Präsident Trump und Kremlchef Putin schütteln sich kräftig die Hände und demonstrieren, dass sie sich verstehen. Die Beziehung ihrer Länder aber ist angespannt wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr.

Donald Trump musste zunächst auf Putin warten. 50 Minuten lang. Er war anschließend trotzdem sehr zufrieden mit den Ergebnissen des Gesprächs am Montag (16.07.) und sagte, dass sich die Beziehungen zwischen den USA und Russland durch dieses Treffen extrem verbessert hätten. 

Thielko Grieß, Russlandkorrespondent, der das Treffen in Helsinki begleitet hat.
"Es gibt seitens der russischen Führung ein ganz großes Verlangen, mit anderen großen Mächten dieser Welt auf Augenhöhe zu sprechen. Und das lässt sich am besten dokumentieren, wenn der mutmaßlich mächtigste Mann der Welt - Donald Trump - sich mit Wladimir Putin an einen Tisch setzt."

Die Liste an schwierigen Themen für das Treffen war lang: der Syrienkrieg, die Ukraine, Abrüstung und Atomwaffen. Aber dem US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump sei es in erster Linie um eine Begegnung auf Augenhöhe gegangen, sagt die Politikwissenschaftlerin Cathryn Clüver: "Für Trump war es ein PR-Erfolg – genauso wie der Singapurgipfel mit Kim Jong-un". Inhaltlich seien die Ergebnisse des Treffens jedoch eher ohne Substanz geblieben.

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"Trump hat eine unglaubliche Vorliebe für diese starken Männer, die zu Hause das durchsetzen, was er meint, er würde das in den USA auch gerne haben."
Cathryn Clüver, Politikwissenschaftlerin

Thema bei dem Gipfeltreffen in Helsinki war auch der Vorwurf, Russland habe sich in Trumps Präsidentschafts-Wahlkampf eingemischt. Die US-Behörden ermitteln in dieser Sache. Am vergangenen Freitag wurden in den USA zwölf russische Geheimdienstmitarbeiter in diesem Zusammenhang angeklagt. Doch bei der Pressekonferenz erklärte Trump, Putin habe diese Anschuldigungen sehr energisch und überzeugend zurückgewiesen.

Ex-Geheimdienstchef twittert, Trump verrate seine eigenen Intelligenzbehörden

Dass Trump sich öffentlich nicht hinter seine eigenen Behörden stellte, sorgte in den USA für heftige Kritik. Der frühere CIA-Chef John Brennan hat dazu getwittert - noch während die Pressekonferenz lief: Diese Aussage würde einem Verrat gleichen. In einer Fernsehsendung sagte Brennan später noch: In der Geschichte der USA sei es noch nie passiert, dass sich der amerikanische Präsident Seite an Seite mit einem feindlichen Land – in diesem Fall Russland – stelle und seine eigenen Intelligenzbehörden untergrabe.

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"Was wir hier in den USA beobachten – auch über die Zeit des Nato-Gipfels hinweg - ist, dass es eine Art Umerziehung für die Trumpanhänger gibt", resümiert Clüver. Die Nato werde als feindlich dargestellt und Russland als freundlich. Man müsse sich fragen, auf welcher Basis so eine Logik überhaupt entstehen könne.

Unwissenheit im Nordstream-Deal

Zum Thema Energie gab es bei dem Treffen Meinungsverschiedenheiten zwischen Putin und Trump: Trump kündigte an, dass die USA weiterhin mit Russland im Erdgashandel konkurrieren wollen. Trump hat sich öffentlich schon mehrfach gegen den Bau von Nord Stream 2 geäußert - der Pipeline, die russisches Gas von Sibirien bis Deutschland bringen soll.

Cathryn Clüver sagt, diese Haltung entspreche wieder dem Trump'schen Grundsatz "alle konkurrieren gegen alle" - nicht nur Unternehmen, sondern auch Staaten und Energiekonzerne. Clüver glaubt allerdings auch, das Donald Trump nicht alle Einzelheiten des Pipeline-Deals verstehe und bei dem Thema versucht habe, mit allgemeinen Aussagen sein Unwissen zu umschiffen.

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Shownotes
Trump-Putin-Treffen
Ein PR-Erfolg für beide Seiten
vom 16. Juli 2018
Gesprächspartnerin: 
Catheryn Clüver, Politikwissenschaftlerin in Harvard
Moderator: 
Ralph Günther