Erst gingen die Menschen in Kiew auf die Straßen. Dann folgte die Krim-Krise. Nun schaut die Welt auf die Ostukraine, in der es auch am Osterwochenende zu Schießereien und Tote gekommen ist. Der Maidan, der "Platz der Unabhängigkeit" in Kiew, ist dabei ein wenig in den Hintergrund gerückt. Zeit für einen Spaziergang über den geschichtsträchtigen Platz.
Der Reporter Horst Kläuser ist auf dem Maidan unterwegs. Die Zehntausenden, die hier vor einigen Wochen noch mutig für ihre Rechte und eine neue Ukraine auf die Straße gegangen sind, sind fort. Auch die europäischen Flaggen wehen nicht mehr über dem Maidan. Der Ruß von brennenden Autoreifen hat sich über den Platz, die Armeezelte und die Häuser gelegt.
"Ostern 2014 auf dem Maidan schmeckt eigentlich mehr nach Karfreitag als nach Auferstehung."
An Stelle der Demonstranten sind Männer in Tarnanzügen getreten. Wer sie sind, was sie wollen, ist nicht offensichtlich. "Der rechte Sektor ist hier vertreten und auch andere Gruppierungen, die wir als unappetitlich einstufen würden", stellt Horst Kläuser fest.
Alles auf dem Maidan wirkt resignativ
Die Aufbruchstimmung ist fort. Was es noch gibt, sind die Devotionalienhändler. Sie verkaufen Flaggen, Fußmatten mit dem Bild von Wiktor Janukowitsch drauf, Grablichte und Kühlschrankmagnete, die brennende Autoreifen zeigen. Mit dem zuversichtlichen Blick in die Zukunft, den es hier vor einigen Wochen noch gab, hat das nichts mehr zu tun.