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Ein Gedankenspiel: Wenn Bayern einen schottischen Abgang versuchen würde, dann wäre der Rest Deutschlands ziemlich arm und verschuldet. Stay with us! Wir nehmen sogar die CSU-Maut in Kauf.

Bayern ist nicht nur das größte, Bayern ist auch das reichste Bundesland: Durchschnittlich ist im Freistaat das Einkommen pro Kopf 6000 Euro höher als in der restlichen Bundesrepublik.

Bayerische Unabhängigkeit - mehr als ein Gedankenspiel?

Da liegt es nahe, dass die Bayern sich am schottischen Vorbild orientieren und versuchen, die Bundesrepublik zu verlassen. Schließlich ist die schottische Fahne auch weiß-blau. Für manche Bayern ist das nicht nur ein Gedankenspiel: Die Bayernpartei tritt tatsächlich für einen unabhängigen Freistaat ein. Aber dafür gibt es offenbar nicht ausreichend Rückhalt in der Bevölkerung.

"Deutschland ginge es ohne Bayern schlechter."
Katharina Schüller, Statistikerin

Rein rechnerisch wäre die Unabhängigkeit für Bayern ein Gewinn, erklärt die Statistikerin Katharina Schüller. Hier die Fakten:

  • Ohne Bayern hätten 2013 rund 4,3 Milliarden im Länderfinanzausgleich gefehlt. Das ist mehr als die Hälfte der Gesamtsumme.
  • Ohne Bayern würde im Rest von Deutschland das durchschnittliche Einkommen pro Kopf um rund 1000 Euro sinken.
  • Ohne Bayern wären im Rest des Landes die Wirtschaftsleistung geringer und die Schulden höher. Die Staatsschuldenquote würde bei 83,5 Prozent liegen - also so hoch wie der EU-Durchschnitt.

Unabhängigkeit für Franken?

Allerdings - so Schüller - sei es völlig unklar, welche Folgen eine Unabhängigkeit Bayerns sonst haben würde. Zum Beispiel wird die Landwirtschaft zurzeit durch die EU subventioniert - und niemand weiß, ob und wann ein unabhängiges Bayern in die EU aufgenommen würde. Eine ganz andere Frage ist übrigens, ob Franken noch bei Bayern bliebe - die FAZ zum Beispiel ist der Meinung, der Norden des Freistaates käme auch ganz gut allein zurecht.

Shownotes
Unabhängigkeit Bayerns
Arm dran ohne Lederhose
vom 24. September 2014
Moderation: 
Marlis Schaum
Gesprächspartnerin: 
Katharina Schüller, Statistikerin