Hauptsache Luft verpesten, so könnte man den perfiden Trend in den USA zusammenfassen, der eine Reaktion auf Präsident Obamas Umweltpolitik sein soll. Pick-ups und Trucks werden so getunt, dass sie mehr Treibstoff verbrennen und damit mehr Abgase in die Umwelt ablassen.
Coal Roller - auf Deutsch Kohlewalzen - heißen die umgerüsteten Wagen. Die Fahrer protestieren damit gegen Obamas Umweltpolitik, erklärt die USA-Korrespondentin Dagmar Pepping. Die Anti-Umweltaktivisten drücken am liebsten an der Ampel vor einem Prius aufs Gas. Das Hybridfahrzeug ist die Vorzeigelimousine umweltbewusster Amerikaner - und das Hassobjekt der Coal Roller. In dem Moment, wenn ein solches Auto an ihnen vorbeifährt, beschreibt Dagmar Pepping, drücken sie erst richtig aufs Gas, sodass das umweltfreundlichere Auto in einer schwarzen Rußwolke verschwindet.
"Man möchte diesen Leuten zeigen: Du hast mir als Amerikaner nicht zu sagen, dass ich ein umweltfreundliches Auto fahren soll."
Besonderen Spaß bereitet den Coal Rollern, von ihren Aktionen Videos zu drehen und auf Youtube hochzuladen. Inspiriert werden die Umweltverschmutzer durch das "Truck Pulling" beim Motorsport. Trucks werden dafür so aufgerüstet, dass dem Motor mehr Kraftstoff zugeführt wird. Der Nebeneffekt: Dicker schwarzer Ruß entweicht aus dem Auspuff.
Die Kohlewalzen-Fahrer sind vor allem in ländlichen Gegenden aktiv, erklärt Dagmar Pepping. In den großen Städten dagegen seien die Dreckschleudern nicht zu sehen. Die Fahrer wollen mit dem Rolling Coal ihre Freiheit demonstrieren, das Auto fahren zu können, das sie wollen, sagt Dagmar Pepping. Denn sie wollen nicht erkennen, dass es einen Klimawandel gibt - und schon gar nicht, dass dieser von Menschen gemacht ist.