Auf den letzten Drücker ein Ticket suchen, weil wir unbedingt doch zu diesem Konzert wollen. Oder es loswerden, weil etwas dazwischen gekommen ist. Das können wir entweder direkt vor dem Veranstaltungsort machen oder eine der vielen Onlinebörsen nutzen. Grundsätzlich gilt immer: Am besten nicht übers Ohr hauen lassen.

Wer regulär kein Ticket zu diesem bestimmten Konzert bekommt, kann es auf Ticket-Zweitmarkt-Portalen versuchen. Das Problem: Läuft da was schief, bekommt man das Geld nicht zurück.

Die Ticket-Zweitmarkt-Portale

Auf den ersten Blick sehen Portale wie Viagogo oder Stubhub aus wie offizielle Verkaufsstellen. Aber die Tickets werden hier nicht von autorisierten Händlern wie Eventim oder Ticketmaster angeboten - der Handel findet zwischen den Nutzern des jeweiligen Portals statt. Die Anbieter selbst bezeichnen sich selbst als Börse oder Marktplatz. Eine Prüfung der angebotenen Tickets findet nicht statt.

Deshalb sind hier auch Fake-Tickets im Umlauf. Das sind keine Einzelfälle, sagt Tatjana Halm, Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern, die das Thema untersucht hat. Der Käufer erhält dann zum Beispiel personalisierte Tickets, mit denen der Einlass verwährt wird. Oder die bereits bezahlten Tickets treffen zu spät ein. Beschwerden erreichen die Verbraucherzentrale auch immer wieder wegen zu hoher Kosten. Diese entstehen durch zusätzliche Gebühren, die im Buchungsprozess selbst nicht transparent sind.

"Verbraucher beschweren sich darüber, dass die Tickets zu teuer sind, dass auch noch mal zusätzliche Gebühren hinzukommen, die sie im Buchungsprozess gar nicht festgestellt haben."
Tatjana Halm, Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern

Es lohnt sich daher immer, Ticketpreise und verschiedene Anbieter zu vergleichen, empfiehlt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Dominik Peters, der sich nicht nur beruflich mit diesem Thema beschäftigt hat. Dominik geht regelmäßig auf Konzerte, und da geht es immer auch um die Frage, wie man an Tickets kommt oder welche loswird, die man nicht mehr gebrauchen kann.

Das Problem: Wer bei den Ticket-"Marktplätzen" bzw. "Börsen" kauft, kann den Kauf nicht rückgängig machen. Nachzulesen ist das in den AGB beider Anbieter.

Die Tauschbörsen von Veranstaltern und das Portal Fansale

Einige Veranstalter und gerade auch Fußballvereine bieten auf ihren Websites eigene Tauschbörsen an. Außerdem gibt es das Tauschportal Fansale, ein Tochterportal von Eventim. Auf diesen Seiten können Fans ihre Tickets weiterverkaufen. Dort zu finden sind geprüfte Tickets, Tickets zum Originalpreis und die Käufer und Verkäufer können in Kontakt treten.

Wer Tickets von einer anderen Person vor Ort kauft, hat den Vorteil, die betreffenden Person und die Tickets vor Augen zu haben. Versteckte Gebühren gibt es bei dieser Art von Deal nicht, und vielleicht lässt der Verkäufer sogar wegen des Preises mit sich reden. Um ganz sicher zu gehen, könne der Käufer zusammen mit dem Verkäufer auch zur Kasse gehen und prüfen, ob er damit reinkommt.

Wer ein gültiges Ticket von einer Privatperson kauft - egal ob persönlich oder über das Netz - handelt legal. Und auch der Verkauf von Tickets durch eine Privatperson an eine andere Privatperson ist erlaubt. Auch dann, wenn die Ticktes teurer weiterverkauft werden.

Shownotes
Veranstaltungen
Tickets privat kaufen und verkaufen
vom 27. Juni 2019
Moderatorin: 
Tina Kießling
Gesprächspartner: 
Dominik Peters, Deutschlandfunk-Nova-Reporter