Was haben die Schweiz, Großbritannien, Italien und die Benelux-Länder gemeinsam? Sie verbrennen ihren Müll in Deutschland. Weil unsere Müllverbrennungsanlagen zu wenig ausgelastet sind und die Verbrennung von Müll billiger ist als ihn irgendwo zu deponieren.

Beispiel Großbritannien: Hier versucht der Staat weniger Müll zu deponieren und zwar mithilfe einer hohen Steuer auf Müll, der nicht verbrannt wird. "Das Deponieren von Müll ist ökologisch und ökonomisch das Schädlichste überhaupt. Darum ist die Verbrennung in Deutschland besser als das Deponieren in Großbritannien", sagt Peter Kurth vom Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V.

Viele Müllverbrennungsanlagen in Deutschland seien nicht ausgelastet, ganz einfach, weil wir hierzulande so viel Müll recyclen. Der Müll, der aus dem Ausland nach Deutschland kommt, ist ganz normaler Hausmüll, der nicht anders wiederverwertet werden kann.

"Diese freien Kapazitäten nutzen wir, um Müll, der ansonsten deponiert würde, nach Deutschland zu bringen. Das ist eine Win-Win-Win-Situation."
Peter Kurth vom Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V.

Der Trend geht dennoch zum Recycling, sagt Peter Kurth. Die Wiederverwertung von Müll sollte oberstes Ziel sein. Solange das noch nicht überall funktioniert, sei es gut, den Müll aus anderen Ländern in Deutschland zu verbrennen. Nur so lasse sich das Deponievolumen verringern.

Shownotes
Vebrennungsanlagen
Der Müll der anderen
vom 08. Februar 2016
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Peter Kurth