Wie geht es Menschen auf der Flucht, auf ihrem Weg an einen sicheren Ort? Das wollte der Journalist Max Ulrich wissen - und ist unter anderem in den Irak, nach Istanbul und nach Lesbos gereist.
In Istanbul gibt es den Aksaray-Platz, an dem jeden Abend um 21 Uhr Busse abfahren, die Flüchtlinge gegen Bezahlung ans Meer bringen. Hier werden auch gefälschte Pässe verkauft, und Schwimmwesten. Es geht ums reine Überleben, sagt Max Ulrich, Journalist, der wissen wollte, was es für Menschen bedeutet auf der Flucht zu sein. Also reiste er unter anderem in den Irak, nach Istanbul und nach Lesbos.
Auf Lesbos ist Max gerade. Er beschreibt die Szenerie als bizarr. Einerseits ist die Insel eine Urlaubsinsel mit Hotels und Pools. Andererseits stehen überall am Strand kaputte Schlauchboote, mit denen Flüchtlinge über das Meer gekommen sind, und es liegen die vielen Schwimmwesten herum, die jetzt nicht mehr gebraucht werden.
"Als er von seinen Kindern erzählte, die noch im gefährlichen Damaskus sind, hat es ihm die Sprache verschlagen."
Flüchtlingsgeschichten
Max hat einen Mann im Irak getroffen, ein Christ. Er wird vom Islamischen Staat verfolgt und er sucht Zuflucht in einem sicheren Land. Nach Australien oder Kanada könnte er offiziell ausreisen, doch bis die Einreise genehmigt ist, kann es fünf Jahre dauern. Also lebt er seit einigen Jahren im Irak. Dort ist es nicht mehr sicher für ihn, die gefährliche Überfahrt übers Meer will er auch nicht riskieren.
Ein anderer Flüchtling kommt aus Damaskus. Die Stadt sei die Hölle, sagt er. Bomben fallen, es riecht nach Blut. Er erzählt, dass seine Kinder im Alter von eins, zwei und vier die Überfahrt übers Meer niemals überlebt hätten. Heute leben sie noch, sagt der Mann - ob morgen auch, weiß er nicht.
Manche verlieben sich
Max Ulrich hat auf seiner Reise zu den Fluchtrouten aber auch Positives erlebt. Er hat Menschen getroffen, die sich auf der Flucht verliebt haben. Flüchtlinge helfen sich gegenseitig, viele schaffen es zu ihrem Ziel. Dort sind sie in der Regel vor Bomben sicher.