Humor – und Geld für Views, das ist für den Youtuber Robin Blase mit das Wichtigste an Youtube. Politische Inhalte gehören für ihn schon lange dazu.
Youtube ist gerade 15 Jahre alt geworden. Das Portal ist seit dem 15.02.2005 online und gehört seit Oktober 2006 zu Google. Im ersten Quartal 2019 nutzten die Deutschen das Portal täglich zwölf Minuten. Das ermittelte Sevenone Media im August 2019 im Auftrag des Umfrageunternehmens Forsa.
2017 sind minütlich rund 400 Stunden an neuem Videomaterial hochgeladen worden. Ungefähr zwei Milliarden Nutzer hat Youtube weltweit. Die Plattform ist also stark gewachsen. Und manche Webvideo-Macher und -Macherinnen verdienen mit ihren Inhalten inzwischen ihren Lebensunterhalt.
Robin Blase ist seit Dezember 2006 dabei. Damals war er vierzehn Jahre alt. Seinen Content veröffentlicht er bei Youtube als Rob Bubble. Außerdem produziert er mit David Hain den Podcast Lästerschwestern.
"Humor war schon immer das, was diese Onlineclips getragen hat und auch teilbar gemacht hat. Humor ist da immer ein wichtiger Faktor."
Robin Blase ist sich sicher: Humor gehört bei Online-Videos dazu. Seit dem Start von Youtube sind die Videos aber sichtbar professioneller geworden. Er selbst ist Teil eines Teams, das den Content entwickelt, produziert und dann auch kommunikativ begleitet.
Rezo in der Feedback-Schleife
Robin Blase weist darauf hin, dass auf Youtube politische Inhalte doch eine längere Geschichte haben als Rezos Video "Die Zerstörung der CDU" von Mai 2019. Eine Art Feedback-Schleife habe das Video zu seiner enormen Popularität verholfen. Daran seien eben auch die klassischen Medien, also Fernsehen, Radio und Zeitungsverlage beteiligt gewesen.
"Das war so ein Feedback-Loop. Alle haben drüber gesprochen, dann haben es sich mehr Leute angeguckt und es haben mehr Leute darüber gesprochen und ein ganz neues Phänomen verursacht, was es so auf der Plattform weltweit noch nicht gab."
Für Robin war Youtube zu Beginn eine Plattform für Leute, die gerne ins Fernsehen wollen und sich kreativ verwirklichen wollen. Weil die Plattform grundsätzlich allen Userinnen und Usern offensteht, werde halt auch eine Menge Trash hochgeladen, findet er. Für das Dilemma, dass die Plattform einerseits möglichst offen für alle und gleichzeitig keine Desinformation, keine Propaganda und keine Hetze verbreiten sollte, hat Robin keine Lösung parat.
Monetarisierung als Innovation
Für Robin Blase ist die Möglichkeit, mit Youtube Geld zu verdienen, die bisher deutlichste Veränderung der Bedingungen auf der Plattform. Der Anteil, den Youtube auszahlt, ist mit rund 55 Prozent recht hoch. Alteingesessene Youtuberinnen und Youtuber müssten sich damit abfinden, dass der Plattformbetreiber – also Google – die Bedingungen ständig verändert.
"Das bedeutet leider auch für viele Youtuber, dass sich auch immer wieder viel an der Plattform ändert."