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Vietnam kämpft nach dem Zweiten Weltkrieg um seine Unabhängigkeit. Hồ Chí Minh führt den Kampf - zuerst gegen die alte Kolonialmacht Frankreich, dann gegen die USA. Er stirbt 1969 und wird zur Ikone des weltweiten Protests gegen den Vietnamkrieg.

Vietnam ist seit 1858 Teil des französischen Kolonialbesitzes in Indochina. Die Franzosen betreiben eine harte Kolonialpolitik und bringen die Bevölkerung des Landes gegen sich auf. Großgrundbesitzer werden von ihnen gefördert, die Mehrheit der Menschen muss schlecht bezahlte Frondienste auf dem Land leisten. Nach dem Ersten Weltkrieg gründet sich in Vietnam, wie im Nachbarland China, eine kommunistische Partei, deren Kader in Moskau ausgebildet werden.

Hatte die französische Kolonialmacht im Ersten Weltkrieg noch Soldaten in Indochina rekrutiert, wird das Land ab 1940 von den Deutschen besetzt. Gleichzeitig bekommt Japan als deutscher Bündnispartner mehr Einfluss im Südchinesischen Meer und den angrenzenden Ländern, sodass Vietnam unter japanische Kontrolle gerät. Nach dem Krieg verliert Japan diesen Einfluss wieder, dafür erhebt Frankreich Anspruch auf seine ehemaligen Kolonialgebiete in Indochina.

Hồ Chí Minh – globale Protestikone

Hồ Chí Minh wird nach einer Revolution im Sommer 1945 Präsident der Demokratischen Republik Vietnam. Das Land gerät im Norden unter den Einfluss Chinas, während im Süden die Briten für eine stabile Nachkriegsordnung sorgen sollten. Doch das Vorhaben scheiterte, weil Frankreich die Rückgabe des alten Kolonialbesitzes durchsetzen konnte. Damit war der Keim für den Vietnamkriegs angelegt, der in mehreren Abschnitten bis 1975 dauerte. Hồ Chí Minh war während dieser Zeit Präsident des Landes, er starb 1969. Weit über seinen Tod hinaus ist er zu einer Ikone der weltweiten Protestbewegung gegen den Vietnamkrieg geworden. Auch heute wird er in Vietnam noch verehrt.

Ihr hört in Eine Stunde History:

  • Der Historiker und Asienexperte Martin Großheim berichtet über den „geheimnisvollen Revolutionär“ Hồ Chí Minh.
  • Der Heidelberger Historiker Wilfried Mausbach befasst sich mit dem Vietnamkrieg.
  • Die ARD-Korrespondentin Jennifer Johnston war in Vietnam auf Spurensuche und hat viele Hinweise auf den legendären Hồ Chí Minh gefunden.
  • Deutschlandfunk Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld erläutert den Konflikt um Vietnam seit der Mitte des 19. Jahrhunderts.
  • Deutschlandfunk Nova-Reporterin Sandra Doedter erinnert an den Anführer im Vietnamkrieg.

Unser Bild zeigt Hồ Chí Minh bei einer Rede. Das Datum des Fotos ist unklar.

Shownotes
Vietnamkrieg
1969: Ho Chí Minh stirbt
vom 06. September 2024
Moderation: 
Markus Dichmann