Wer eine Sportuhr hat, kennt ihn womöglich schon: den VO2max-Wert. Er gibt Auskunft über unsere maximale Sauerstoffaufnahme. Warum wir alle unseren Wert kennen sollten, erklärt Billy Sperlich, Sportwissenschaftler an der Uni Würzburg.
Ausdauersportler kennen ihren VO2max-Wert. Er hilft ihnen, die
eigene Leistungsfähigkeit zu verstehen oder zu pushen. Doch prinzipiell
ist es für alle Menschen ratsam, diesen Wert zu kennen, weil er für
unseren gesundheitlichen Zustand relevant ist, sagt Billy Sperlich,
Sportwissenschaftler an der Uni Würzburg.
Der VO2max-Wert sagt aus, wie viel Sauerstoff die Muskelzelle zur Verfügung hat. Billy Sperlich vergleicht zur Erklärung unsere Muskeln mit einer Kerze: Wenn viel Sauerstoff an die Kerze kommt, brennt das Licht heller und wärmer.
Unser Körper liebt Sauerstoff
Genau das Gleiche passiert in der Muskulatur. Es lässt sich also sagen: Je mehr Sauerstoff die Muskelzelle verwerten kann, desto besser ist es für unsere Ausdauerleistungsfähigkeit. Zudem hat es einen gesundheitlich Effekt, sagt Billy Sperlich.
Wer die eigene Ausdauer trainieren und damit die Sauerstoffkapazität erhöhen will, sollte vor allem auf regelmäßigen Sport achten: Drei bis viermal die Woche eine Halbe- bis Dreiviertelstunde sollten es schon sein.
"Je höher die Sauerstoffaufnahme, umso unwahrscheinlicher das Auftreten von Bluthochdruck, Diabetes, Herzerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen."
Daher rät der Sportwissenschaftler allen, den eigenen VO2max-Wert herauszufinden. Im Schnitt unterscheide sich der Wert bei Männern und Frauen, weil Frauen eher weniger Muskelmasse haben. Grundsätzlich sagt Billy Sperlich, sollte der VO2max-Wert je nach Alter nicht unter 40 liegen. Bei den Studenten an der Uni Würzburg liegt er zwischen 50 und 55, bei Studentinnen im Schnitt bei 45 bis 50.
"Ob joggen, Rad fahren oder schwimmen ist ganz egal. Auf die Regelmäßigkeit kommt es an."
Bei den einen erhöht sich der VO2max-Wert schneller, bei anderen weniger schnell, ergänzt der Sportwissenschaftler. Regelmäßiges Training werde sich aber sicher in dem Wert widerspiegeln. Die Folge: Wir werden fitter, tun langfristig etwas für unsere Gesundheit und womöglich lernen wird, dass die potenzielle Leistungsfähigkeit – also das, was unser Körper wirklich kann – höher ist als wir dachten.