Um Geld für ein Wasseranalysegerät zu sammeln, begibt sich Andreas Fath auf eine ungewöhnliche Reise: Er schwimmt den gesamten Rhein entlang - von der Quelle bis zu Mündung.
Mit dem Wissenschaftsstandort Deutschland ist das so eine Sache. Und so muss man als Chemieprofessor schon mal ungewöhnliche Wege gehen, um an Forschungsgelder zu kommen. Wobei gehen im Fall von Andreas Fath nicht stimmt. Der Professor für physikalische Chemie an der Hochschule Furtwangen schwimmt seit dem 28. Juli von der Quelle des Rheins bis zur Mündung. Sein Ziel: Geld für ein neues Wasser-Analysegerät zu sammeln, für das seine Hochschule kein Geld hat.
Ein Vorteil hat diese Fortbewegungsweise in Zeiten des herbstlichen Augusts: Regen stört nicht, wenn man sowieso im Wasser unterwegs ist, erzählt Andreas Fath. Die Wassertemperatur sei angenehm, versichert der Chemiker. Nur wenn ein Nebenfluss in den Rhein fließt, spüre er einen kurzen Kälteschub. Die Sicht ist seit Basel allerdings sehr schlecht.
Regen stört nicht
Der Professor gibt zu: Je länger seine Reise dauert, desto mühsamer wird es. Seit er den Niederrhein erreicht hat, wird die Strömung schwächer, der Fluss breiter und es sei weniger am Ufer zu entdecken. Ein Highlight sei in dieser Hinsicht der Hochrhein gewesen: Fische im Wasser und malerische Dörfer am Ufer.
Bei seiner Reise muss sich Andreas Fath ziemlich konzentrieren. Der Grund: Es tauchen immer wieder Hindernisse wie Bojen oder Frachtschiffe aus, die er im Auge behalten muss.
"Teilweise macht es noch Spaß. Je länger es dauert, desto mühsamer wird es natürlich."
Warum Andreas Fath diese beschwerliche Reise auf sich nimmt? Er will ein Wasseranalysegerät finanzieren, mit dessen Hilfe Substanzen im Wasser aufgespürt werden können. Das große Ziel des Chemikers: Wasser zu säubern, bevor es in die Flüsse geleitet wird. Also direkt im Krankenhaus oder Altenheim. Mit dem Analysegerät wird geprüft, ob das Wasser wirklich nicht mehr belastet ist. Reinigen will der Chemiker das Wasser mithilfe von Strom. Bei Industriechemikalien ist ihm das schon gelungen. Und Andreas Fath ist sich sicher: Diese Technologie hat noch andere Talente.