Hören Südafrikaner "Mary's Boy Child" von Boney M., laufen sie davon - auch wenn sie sonst Weihnachtsmusik in Kaufhäusern okay finden. Solltet ihr in China Weihnachten feiern, dann packt die Geschenke besser erst aus, wenn alle Gäste gegangen sind.

Unser Korrespondent Andreas Herrler hat in Johannesburg Kinder gefragt, was sie sich vom Weihnachtsmann wünschen: Die Antworten sind ähnlich wie bei uns in Europa: Monster High Puppe, Tabletcomputer, Klamotten oder Barbie-Puppe.

Keine Schokolade

Es gibt aber ein paar Regeln, auf die Schenkende in Südafrika achten sollten: Unter Geschäftsfreunden ist es verpönt, teure Geschenke zu machen. Und in den Familien gilt: Keine Schokolade unterm Baum, denn es wird immer im großen Familienkreis gefeiert. Die Beschenkten müssen also ihre Schokolade auspacken und anbieten - deshalb gilt Schokolade nicht wirklich als richtiges Geschenk. Außerdem ist Spielzeug, das Krach macht, bei Eltern extrem unbeliebt.

"Wir feiern Weihnachten immer mit der Familie. Da sind viele Kinder dabei, die entsprechend Krach machen. Spielzeug zu verschenken, das keinen zusätzlichen Krach macht, ist eine gute Idee."
Südafrikanische Mutter von vier Kindern

Am unbeliebteste sind Weihnachtsgeschenke wie billige, nutzlose Dinge, die nur in die Ecke stellt werden. Dagegen freuen sich die Beschenkten am meisten über Gutscheine oder Bargeld, weil sie sich damit das kaufen können, was sie sich wirklich wünschen.

Bloß nicht Boney M.

Laut einer Umfrage finden über 90 Prozent der Südafrikaner Weihnachtsmusik in Kaufhäusern gut - sofern es sich nicht um "Mary's Boy Child" von Boney M. handelt.

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Nicht gleich alles auspacken

Unverfängliche Geschenke in China sind Tee oder Wein, Whiskey oder Edelschokolade, berichtet unsere Korrespondentin Ruth Kirchner. Sie gibt aber auch gleich ein paar Tipps, worauf Schenkende in China unbedingt achten sollten: Keine Messer unter den Weihnachtsbaum legen, denn das sähe so aus, als ob der Schenkende die Beziehung beenden wolle oder gar zerschneiden.

Weihnachts-Deko in China
© dpa
Eine große, buten Auswahl an Weihnachts-Deko in Shenyang, Provinz Liaoning, in China.

Achtung Symbolik!

Außerdem müssen Schenkende darauf achten, Assoziationen zu Tod und Sterben zu vermeiden: Keine Uhren, weil "eine Uhr schenken" auf Chinesisch so ähnlich klingt wie "jemandem die letzte Ehre erweisen". Auch Geschenke in Zusammenhang mit der Zahl 4 sollten Schenkende vermeiden, weil 4 auf Chinesisch wie "Tod" oder "sterben" klingt. Die Glückszahlen 6, 8 oder 9 sind dagegen unproblematisch.

Geldgeschenke gelten in China nicht als peinlich, bei Hochzeiten sind sie durchaus üblich.

"Teilweise liegen sogar Listen aus, auf denen man vergleichen kann, wer wie viel geschenkt hat. Auch hier gilt es darauf zu achten, dass die Summe die richtigen Glückszahlen enthält."
Ruth Kirchner, China-Korrespondentin

Grundsätzlich gilt in China das direkte auspacken von Geschenken als unhöflich. Also immer erst warten, bis alle Gäste nach Hause gegangen sind.

Ziegen statt Päckchen

Die Kenianer schenken sich traditionell nichts zu Weihnachten, berichtet unsere Korrespondentin Bettina Rühl. Obwohl die Kenianer ohne Geschenke auskommen, feiern sie ausgiebig Weihnachten. Dafür fahren sie meist in ihre Heimatdörfer.

"Wer es sich irgendwie leisten kann, schlachtet an Weihnachten selbst."
Bettina Rühl, Korrespondentin

Um das besondere an Weihnachten zu unterstreichen, schlachten die Kenianer deshalb selbst mindestens ein Tier zu den Feiertagen. Deshalb verdoppeln sich in der Hauptstadt Nairobi kurz vor Weihnachten die Preise für Ziegen. Am liebsten grillen die Kenianer Ziegen.

Eine Weihnachtskrippe aus Kenia (Afrika) ist am 01.12.2014 im Krippenmuseum in Oberstadion (Baden-Württemberg) ausgestellt.
© dpa
Eine kenianische Krippe aus Plüschfiguren
Linda Staude, Korrespondentin
Das Fleisch wird nach Zulu-Art über offenem Feuer gegrillt.
Shownotes
Weihnachten weltweit
Dos and Don'ts
vom 23. Dezember 2014
Moderator: 
Dominik Schottner
Autoren: 
Andreas Herrler, Südafrika-Korrespondent, und Ruth Kirchner, China-Korrespondentin