Mehr als sieben Milliarden Menschen leben auf der Erde - und wir werden immer mehr. Der Peak ist noch lange nicht erreicht.
In den nächsten 30 Jahren werden gut zwei Milliarden Menschen mehr auf der Erde leben. Bis zum Ende des Jahrhunderts kommt noch eine weitere Milliarde dazu. Bei etwa 11 Milliarden Menschen weltweit rechnet die UN mit einem Peak. Von diesem Punkt an wird das weltweite Bevölkerungswachstum nicht weiter steigen, so die Prognosen.
"Heute leben etwa 7,7 Milliarden Menschen auf der Erde. Bis zur Mitte des Jahrhunderts werden wir ungefähr 9,7 Milliarden sein."
Warum wir ab einem gewissen Punkt wieder weniger Menschen auf der Erde werden, hat seine Gründe: Zum einen sinken die Kinderzahlen schon jetzt überall - "auch in Gegenden, wo sie heute noch sehr hoch sind", sagt die Bevölkerungsforscherin Alisa Kaps vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung.
Zum anderen lebt die Hälfte der Menschheit bereits heute in Gegenden, wo die Kinderzahlen nicht so hoch ist - im Schnitt bekommt hier jede Frau 2,1 Kinder. Alisa Kaps nennt das ein "bestandserhaltendes Niveau" - also wenn die nachfolgende Generation ihre Elterngeneration ersetzt.
Starkes Bevölkerungswachstum in den kommenden 30 Jahren sei hauptsächlich in Afrika und zwar in den Gebieten südlich der Sahara zu erwarten, so Alisa Kaps.
In Tansania, einem dieser Länder südlich der Sahara, rief Präsident John Magufuli jetzt die Frauen seines Landes dazu auf, noch mehr Kinder zu bekommen. Wörtlich sagte er laut Medienberichten, sie sollten ihre "Eierstöcke befreien". Mehr Kinder bedeuteten mehr Wohlstand für das Land.
Menschen brauchen Nahrung, Bildung, Jobs
Alisa Kaps hält diese Sichtweise für bedenklich: Tansania habe schon jetzt 60 Millionen Einwohner, bis zur Mitte des Jahrhunderts sollen es etwa 130 Millionen sein. "Wie soll dieses Mehr an Menschen versorgt werden?", fragt sie. "Eine Verdoppelung der Menschen würde schon für ein hoch entwickeltes Land wie Deutschland eine enorme Herausforderung bedeuten." Für ein ein vergleichsweise armes Land wie Tansania sei das womöglich kaum zu schaffen. Denn die Menschen brauchten Nahrung, Bildung, und einen Job. Die Gefahr einer solchen Politik sei vielmehr, dass das Land in einem Teufelskreis aus Armut, niedriger Bildung und hohem Bevölkerungswachstum stecken bleibe, so die Bevölkerungsforscherin.
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