Astronauten sind auch nur Menschen und müssen unter ziemlich widrigen Bedingungen arbeiten. Alexandra Hofmann hilft ihnen, indem sie ihre Psyche erforscht und Therapieverfahren entwickelt, die für bessere Lebensqualität sorgen können.
Schon als Kind hat sich Alexandra Hofmann für die astronautische Raumfahrt interessiert. Sie hat sich immer gefragt, wie das geht und wie Menschen das aushalten. Später hat sie dann Psychologie studiert, weil sie auch gerne mit Menschen zusammenarbeitet. Der Bereich Weltraumpsychologie wurde dann ein Teil ihrer Arbeit, Alexandra arbeitet gleichzeitig aber auch ganz normal als Therapeutin. "Wenn ich jetzt nicht Raumfahrtforschung mache, dann arbeite ich auch ganz normal therapeutisch mit Menschen, sozusagen auf der Erde, an ganz irdischen Problemen", sagt sie.
"Seitdem ich ein Kind bin, hat es mich fasziniert, dass es Menschen gibt, die versuchen, diesen Planeten zu verlassen und auf anderen Planeten oder auf dem Mond zu überleben."
Selber bei einer Weltraummission mitmachen? Das kann sich Alexandra nicht vorstellen. Sie sagt: "Mir wird schon übel, wenn ich im Auto auf der Rückbank sitze." Zwar würde sie sehr gerne mal diesen Blick von außen auf die Erde erleben, aber den Weg ins Weltall überlässt sie lieber anderen. Sie sagt, ihr gefällt an dem Feld der Raumfahrtforschung vor allem der Aspekt, dass sie als Teil einer großen Gruppe etwas dazu beisteuern kann, dass irgendwann in der Zukunft ein großes Projekt, wie etwa eine Marslandung stattfinden kann.
"Du bist ein Teil einer riesengroßen Gruppe, eines riesengroßen Projekts. Und mit dem, was du gut kannst, kannst du dazu beitragen, dass Menschen irgendwann mal auf dem Mars landen."
Ihre Weltraumforschung macht Alexandra Hofmann zusammen mit dem Österreichischen Weltraumforum (ÖWF), einer Organisation, die sich mit kleinen Teilprojekten beschäftigt – etwa mit der Entwicklung eines Astronautenanzugs. Außerdem führt das ÖWF regelmäßig Analogmissionen durch. Dabei werden an abgelegenen Orten auf der Erde, zum Beispiel in Wüsten oder Bergregionen, Weltraummissionen simuliert.
Analogmissionen in der Wüste
In der totalen Abgeschiedenheit erforschen die Teilnehmenden dann Situationen, die zum Beispiel bei einer Marsmission wichtig sein könnten – das Leben in der Einsamkeit, Bewegung und Arbeit im Marsanzug, Kultivieren von Pflanzen unter künstlichem Licht. Dabei geht es darum, Erkenntnisse zu gewinnen, die für spätere echte Missionen nützlich sein könnten. 2019 etwa war das Team vom ÖWF im Oman, dieses Jahr im Herbst ist eine Analogmission in Israel geplant.
"Wir machen regelmäßig sogenannte Analogmissionen, wo wir verschiedene Parameter testen: Wie reagieren die Leute in der Isolation? Oder was auch ganz spannend ist: Wie kommunizieren wir mit denen?"
Wenn ihr mehr über Alexandras Arbeit als Weltraumpsychologin erfahren möchtet und darüber, was ihre Arbeit mit Corona zu tun hat, dann hört euch das gesamte Audio an.