Manchmal ist der Himmel gleichmäßig grau, manchmal sehen Wolken aus wie Watte, die an den blauen Himmel gepinnt wurde, und manchmal quellen sie bedrohlich schwarz – Wir lassen uns erklären, was eigentlich drinsteckt in einer Wolke.
Wolken bestehen hauptsächlich aus Wasser. Aber nebenbei finden wir in Wolken auch noch jede Menge anderer Stoffe. Der Grund: Wolken bestehen aus kondensiertem Wasser. Die sogenannten Kondensationskeime – Partikel, an denen das Wasser kondensieren kann – können aus verschiedenen Substanzen bestehen, erklärt Joachim Curtius, Professor am Institut für Atmosphäre und Umwelt an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Das können Salze sein, Meersalze zum Beispiel, Blütenpollen oder Saharastaub und auch Ammoniumnitrat aus der Landwirtschaft ist gelegentlich zu finden.
Wolken reflektieren heute mehr Licht als früher
Ein Teil der Substanzen, die wir heute als Kondensationskeime in Wolken finden, ist von Menschen gemacht, etwa Ammoniumnitrat oder Ammoniumsulfat. Wissenschaftler glauben deshalb, dass sich Wolken deswegen im Laufe der Zeit auch verändert haben: "Wir gehen davon aus, dass wir mehr Wolkentröpfchen haben, aber kleiner", sagt Joachim Curtius. das liege daran, dass das Wasser an mehr Partikeln kondensiert. Und das hat Folgen: zum Beispiel für die Reflexion von Licht. Die hängt nämlich ab von der Anzahl der Tröpfchen, die eine Wolke bilden.
"Wir wissen wenig über Mikroplastik in der Atmosphäre."
Weil im Meer Mikroplastik zu finden ist, beschäftigen sich neuere Forschungen auch mit Mikroplastik in Wolken. Das ist aber gar nicht so einfach, sagt Joachim Curtius: "Wir wissen viel über Mikroplastik im Meer. Wir wissen, dass kleine Partikel vom Reifenabrieb in die Luft kommen. Aber wir haben kaum Verfahren, um die Plastikpartikel von anderen Partikeln unterscheiden zu können." Gerade wenn Partikel sehr klein sind, sei es schwierig nachzuweisen, dass sie aus Plastik bestehen und nicht aus anderen organischen Stoffen.
Wenn die Wolken zu Regen werden
Beim Gewitter oder Regen fallen die Wolken dann als Tropfen auf die Erde. Wann aber genau dieser Moment erreicht ist, das ist schwer vorherzusagen, erklärt Curtius. Wo und wann sie abregnen, sind sehr komplexe Prozesse. Tropfen müssen gigantisch anwachsen und das Millionenfache an Masse aufnehmen, um ein schwerer Regentropfen zu werden, der zu Boden fällt.
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