Das russische Engagement in Syrien ist auch ein Kampf um internationale Anerkennung. Um Syrien oder gar Assad geht es in erster Linie nicht.
Russlands Präsident Wladimir Putin springt im Syrienkonflikt Diktator Baschar Al Assad zur Seite. Die Frage ist nur: Was steckt dahinter? Welches Interesse hat Putin an Syrien? Fakt ist: Der Konflikt ist so kompliziert wie undurchschaubar und die westlichen Regierungen sind ratlos, wen sie unterstützen sollen, um den Krieg in Syrien zu beenden.
Russland bringt sich ins Gespräch
Genau diese Situation nutzt Putin, um sich wieder ins Gespräch zu bringen. Seit eineinhalb Jahren ist Russland relativ isoliert. Durch die Unterstützung für Assad bringt sich Putin wieder ins Gespräch. Dafür trifft er sich am Rande der UN Generaldebatte in Washington mit US-Präsident Barack Obama. Die USA unterstützen die Rebellen gegen Assad und im Kampf gegen den IS.
"Der russische Präsident möchte von den USA als wichtige politische Macht anerkannt werden."
Für Politikwissenschaftler Stefan Meister gibt es zwei Gründe für das Engagement von Putin in Syrien: Zum einen will er die Anerkennung durch die USA. Zum anderen will er dadurch von den Sanktionen weg kommen, die derzeit die Wirtschaft in Russland massiv beeinflussen. Dass Putins Engagement so weit geht, dass er Bodentruppen nach Syrien schickt, glaubt Stefan Meister allerdings nicht. Und wenn Assad fällt, dann wird auch Russland den Diktator fallen lassen.