Kleinen Wohnraum ideal nutzen dank Künstlicher Intelligenz: Ein Tech-Start-up aus San Francisco entwickelt Hightech-Möbel, die per App an der Decke verstaut werden. Aus einem Schlafzimmer wird innerhalb von Sekunden ein Wohnzimmer.

In Großstädten ist Wohnraum oft knapp. Bett, Kleiderschrank, Schreibtisch – in einer kleinen Ein-Zimmer-Wohnung bedeutet jedes auf dem Boden stehende Möbelstück auch weniger Platz.

Beim Blick an die Decke fällt hingegen auf: Außer einer Lampe ist noch viel Raum übrig. Warum beim Planen des Wohnraums also nicht in Kubikmetern denken, statt in Quadratmetern? Das Tech-Start-Up Bumblebee Spaces aus San Francisco hat Möbel entwickelt, die an der Decke verstaut werden – ferngesteuert per App.

"Wir können kleine Räume so gestalten, dass sich Wohnen luxuriös anfühlt."
Sankarshan Murthy, Chef und Mitgründer von Bumblebee Spaces

Ein kleiner Raum wird so multifunktional genutzt und wandelt sich innerhalb von Sekunden etwa vom Schlafzimmer zum Wohnzimmer oder zum Arbeitszimmer um. Das Start-up baut die Möbel und stattet sie mit der notwendigen Technik aus.

Hightech-Bett von Bumblebee Spaces
© Marcus Schuler
Das Bett-Modul von Bumblebee Spaces beim Herunterfahren
"Du siehst hier keinen Schrank, keine Kommode, keinen Nachttisch. Und doch ist alles da, weil alles zu dir runter kommt, wenn Du es brauchst.
Sankarshan Murthy, Chef und Mitgründer von Bumblebee Spaces

Die Technik dahinter: An den Möbelteilen sind Gurte befestigt. Diese ziehen die Module direkt unter die Decke des Zimmers, verstauen sie dort oder lassen sie auf Wunsch wieder hinunter gleiten. Gesteuert wird das mit einer App. Im Wohnraum sind zusätzlich Sensoren und Kameras verbaut, die dem System beim Ausfahren der Module helfen.

Zimmer umräumen per KI

Dank einer der KI schafft die App zudem einen Überblick darüber, was die Nutzerinnen und Nutzer in den Möbelmodulen verstauen. Dafür scannen die Sensoren und Kameras zum Beispiel jedes Teil, das in ein Schrankmodul gelegt oder dort heraus genommen wird.

Aber die App bietet den Usern noch mehr Unterstützung: Bei Regen kann die KI zum Beispiel automatisch den Schrank von der Decke fahren, in dem sich der Regenschirm befindet. Das bedeutet: Der gesamte Wohnraum ist durchsuchbar. Das Tech-Start-up nennt das System daher auch den "KI-Butler".

Hightech-Möbel zunächst für Unternehmen

Eine Ein-Raum-Wohnung, die mit einem Bett, einem Kleiderschrank und weiteren Kommoden ausgestattet ist, kann zwischen 6.000 und 10.000 Euro kosten. Aktuell verkauft das Start-up die Hightech-Möbel an Unternehmen, die Wohnungen umbauen oder neu bauen. Der Verkauf an Privatkunden ist für Ende 2020 geplant.

Shownotes
Smartes Wohnen
Mit Hightech-Möbeln mehr Raum schaffen
vom 23. Oktober 2019
Moderatorin: 
Jenni Gärtner
Autor: 
Marcus Schuler, ARD-Korrespondet im Silicon Valley