Brücke, Fisch oder Katze - diese Yoga-Übungen helfen bei Verspannungen. Aber wie bei jedem anderen Sport gilt auch beim Yoga: Ohne richtige Anleitung können wir uns verletzen.

"Yoga für Einsteiger", "Übungen für zu Hause", "kostenlose Anleitungen" - das Netz ist voll von Yoga-Übungen für Anfänger. Also einfach los legen? Ganz so leicht ist das nicht, meint Sportmediziner Oliver Tobolski. Wer am Anfang zu viel macht, ohne gut angeleitet zu werden, der riskiert auch beim Yoga Verletzungen: "Das können schlimme Reizungen des Sehnenansatzes sein, das können auch mal Muskelfaserrisse sein" - besonders, wenn wir Stellungen einnehmen, die wir noch gar nicht einnehmen können, weil das Training noch nicht reicht.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Eine Studie der Universität Sydney zeigt, dass die Verletzungsgefahr bei Yoga genauso hoch ist, wie bei anderen Sportarten auch: Die Forscher haben über 350 Personen befragt - bevor sie mit Yoga begonnen hatten und einmal, nachdem sie ein Jahr praktiziert hatten. Bei über 20 Prozent wurden Schmerzen, die sie schon vorher hatten, schlimmer. Aber auch die positiven Seiten von Yoga wurden in der Untersuchung deutlich: 74 Prozent der Befragten sagten, dass sich ihre Schmerzen durch Yoga gelindert haben.

"Gerade das, was in Europa als 'Power-Yoga' verstanden wird und in Fitness-Studios angeboten wird, das kann den Körper sehr schnell überfordern, wenn es nicht gut vermittelt wird."
Oliver Tobolski, Sportmediziner

Bei chronischen Beschwerden wie Haltungsbeschwerden oder Verspannungen ist Yoga eine extrem gute Therapieform, findet Sportmediziner Oliver Tobolski: "Wenn wir den ganzen Tag sitzende Tätigkeiten haben, dann ist Yoga wunderbar, weil ich es immer machen kann."

Kein Fitness-Studio, keine Geräte

Im Wohnzimmer oder im Freien - Yoga können wir überall praktizieren, weil wir keine Geräte dazu brauchen und nur wenig Platz. Eine Yoga-Matte und bequeme Kleidung reichen schon aus.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Allerdings: Bei akuten Beschwerden, beispielsweise Rückenschmerzen, rät der Sportmediziner vom Yoga ab.

"Wenn ich akute Schmerzen habe - sei es ein Hexenschuss, Schmerzen in der Hüfte oder der Schulter, dann ist Yoga aus meiner Sicht nicht gut."
Oliver Tobolski, Sportmediziner

Viel hilft nicht viel

Tipp: Wer Yoga praktizieren will, sollte - wie bei jeder anderen Sportart auch - den Trainer vorher über Verletzungen und Schmerzen aufklären, um weiteren Problemen vorzubeugen. So sieht das auch der Sportmediziner: "Viel hilft viel" sei gerade bei Sportlern oder ambitionierten Menschen der falsche Gedanke: "Da brauche ich jemanden, der moderierend eingreift."

Mehr zum Thema:

Shownotes
Yoga
Obacht bei der Kobra
vom 28. Juni 2017
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartner: 
Oliver Tobolski, Sportmediziner