Griechenland hat gewählt! Unser Reporter Panajotis Gavrilis ist nach Polygyros, einem kleinen Städtchen im Norden von Griechenland geflogen, um dort seine Stimme abzugeben. Dafür durfte er erst mal 20 Minuten in der Schlange stehen - und wartet jetzt mit allen anderen auf das Ergebnis der Wahl.
Die Schlange stand schon bis aus dem Klassenzimmer heraus - bis Panajotis Gavrilis seine Stimme abgeben konnte, dauerte es erst mal 20 Minuten. Unser Reporter war extra aus Deutschland nach Polygyros geflogen, einer Kleinstadt in der Nähe von Thessaloniki, um an der Parlamentswahl in Griechenland teilzunehmen.
In der Schlange hatte Panajotis dann auch genügend Zeit, sich die Leute um ihn herum anzusehen. Die Einwohner von Polygyros hatten sich schick gemacht, erzählt er - "ein bisschen wie zum Kirchgang. Männer im Anzug, Frauen mit Hut." Festliche Stimmung für den Gang zur Wahlurne.
Für die Wahl an sich bekam Panajotis 18 Wahlzettel in die Hand gedrückt - damit durfte er hinter dem blauen Vorhang der Wahlkabine verschwinden. Der "richtige" Wahlzettel kommt dann in einen Umschlag. Man kann ihn auch schon von zuhause mitnehmen, das erschwert Verwechslungen.
Briefwahl ist für die im Ausland lebenden Griechen nicht möglich, das heißt, jeder, der wählen will, muss den Flug nach Griechenland selber zahlen.
Hoffen auf den Neuanfang
Zusammen mit Familie und Freunden wartet Panajotis jetzt gespannt auf die ersten Hochrechnungen. "Wir sitzen jetzt mit 10, 15 Leuten im Restaurant und diskutieren", erzählt er.
Die Leute in Polygyros hoffen, dass die Wahl einen Neuanfang für Griechenland bringt. Manche hoffen sogar darauf, dass sie je nach Wahlausgang eine Neuausrichtung für ganz Europa bedeutet. In den letzten Umfragen lag Syriza, die linksgerichtete Partei, vorn - rund sieben Prozent vor der bisher regierenden konservativen Nea Dimokratia.
- Panajotis Gavrilis | bei Twitter folgen