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Auch diese Woche geht es in Achtsam wieder um die Akzeptanz- und Commitment-Therapie. Weil es dazu so viel zu sagen gibt, haben sich Main Huong und Diane gleich zwei Folgen dafür Zeit genommen.

Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) basiert auf sechs Kernprinzipien, die zusammenwirken, um zwei Hauptziele zu erreichen:

1. Einen wirksamen Umgang mit schmerzhaften Gedanken und Gefühlen.

2. Ein reiches, erfülltes und sinnvolles Leben zu erschaffen.


Für wen ist ACT geeignet

Das heißt, die ACT ist nicht nur interessant für Menschen, die unter einer Angststörung oder Ähnlichem leiden, sondern für ALLE Menschen.

Wie wir befreiter durchs Leben gehen, ist also auch das Thema dieser Folge.

Die Grundprinzipien der ACT sind:

  • Akzeptanz
  • kognitive Defusion
  • Gegenwärtigkeit
  • Werte
  • Selbst als Kontext
  • Commitment

Über Akzeptanz und die kognitive Defusion haben Main Huong und Diane bereits in der Folge der letzten Woche gesprochen.

Diese Woche sind die anderen Pfeiler dran, zum Beispiel "Selbst als Kontext". Aber was bedeutet das überhaupt?

Hier bedeutet das, dass da jemand ist – also das "ich" – was als Beobachter fungiert. Wenn wir uns in die Beobachterperspektive begeben und auf uns selbst blicken, können wir eine andere Sicht auf uns und unser Leben bekommen. Main Huong hat dazu auch eine Meditation mitgebracht.

Wobei hilft ACT

Wir haben die Tendenz, dass wir in einer bestimmten Vorstellung über uns selbst verhaftet sind. Diese Vorstellungen können positiv oder negativ sein. ACT kann helfen diese zu durchdringen.

"Problematisch ist oft, dass dieses Selbstbild rigide beibehalten wird, das heißt, dass wir eben nicht psychisch flexibel sind, sondern sehr starr."
Main Huong über Flexibilität im Umgang mit uns selbst

Main Huong beschreibt wie wir flexibler mit uns selbst umgehen und anders über uns und die Welt denken können, damit es uns besser geht.

Eigene Werte verstehen

Außerdem geht es in dieser Folge darum, wie wir unsere Werte finden und warum das besonders wichtig ist.

Was sind Werte überhaupt? Und was ist der Unterschied zu Zielen? Beispiele dafür wären folgende Unterscheidungen:

Ein Ziel:
Dreimal die Woche meine Familie und Freunde anrufen oder treffen. Der Wert: Verbundenheit mit meinen Lieben.

Ein Ziel: Dreimal die Woche ins Fitness Studio gehen. Der Wert: ein aktives leben führen mit viel Bewegung.

"Vielleicht ist der Wert 'ganz viel für meine Beweglichkeit zu tun', damit ich mich auch im Alter noch gut bewegen kann."
Diane Warum ACT so gut hilft und uns unser Leben schöner, leichter und befreiter zu machen

Das bedeutet, dass ACT Veränderungen in der Selbstwahrnehmung zur Folge haben kann.

Also beispielsweise beinhaltet das Denken nach ACT, dass selbst wenn ich es nicht schaffe, dreimal pro Woche ins Fitnessstudio zu gehen, dann war ich vielleicht am Montag Fahrradfahren, hab am Dienstag Yoga gemacht und war dann noch eine Stunde mit meiner Oma spazieren. Dann habe ich nach dem ACT Ansatz für mich selbst trotzdem den Wert "ein aktives Leben führen" gelebt.

Ihr habt Anregungen, Ideen, Themenwünsche? Dann schreibt uns gern unter achtsam@deutschlandfunknova.de

Empfehlungen aus dem Beitrag:
  • Steven C. Hayes: Kurswechsel im Kopf Von der Kunst anzunehmen, was ist, und innerlich frei zu werden. Beltz Verlag, 2020.
Shownotes
Akzeptanz- und Commitment-Therapie
Befreiter durchs Leben gehen Teil 2
vom 09. Juni 2022
Moderation: 
Diane Hielscher und Main Huong Nguyen, Psychologin
  • Meditation "Beobachterperspektive"