Sie arbeiten für Centbeträge von zu Hause aus - Clickworker wie Erik. Auf etwa hundert Euro monatlich kommt er so nebenbei. Aber er weiß: Nicht jeden Job sollte man annehmen.
Ist dieses Kleid rot oder gelb? Ist es ein Sommer- oder ein Cocktailkleid? Ist diese Seite pornografisch oder nicht? Clickworker kategorisieren Produkte oder Webseiten nach Fragen. Sie verrichten simple Click-Jobs für Unternehmen, die ihre Aufträge über Online-Portale anbieten und verteilen. Und weil die Clickworker das besser und billiger als Computerprogramme machen, ist die Sache ein Geschäft.
Als Nebenjob OK
Erik arbeitet als Clickworker - von zu Hause aus, wann und so lange er will. Eigentlich studiert er Wirtschaftsingenieurwesen. Als sein Kindergeld auslief, brauchte er etwas, um die finanzielle Lücke zu schließen. So fing er mit den Click-Jobs an.
"Ich mach das meistens abends, wenn ich zu Hause Langeweile habe. Ich zocke halt auch gern und wenn mal ne Pause ist, wo nichts geht, mache ich zehn Minuten das hier."
Weil Erik schon viel Erfahrung mit diesen Jobs hat, weiß er genau, von welchen Angeboten er lieber die Finger lässt. Einmal sollte er aus zehn kurzen Texten Personennamen, Orte und Zeitangaben raussuchen - für zwei Cent. "Da hat man dann zehn Minuten dran gesessen. Das hat sich gar nicht gelohnt."
Mindestlöhne gibt es nicht
Wichtig ist Routine in dem Business - sonst macht sich die Arbeit mit den Centbeträgen nicht bezahlt. Erik kalkuliert immer so, dass er auf einen Stundenlohn von etwa sieben Euro kommt. Die meisten Clickworker sind ohnehin nur auf eine Aufbesserung ihrer finanziellen Lage aus, sie verdienen kleine Beträge monatlich, um die 50 Euro.
Die Gewerkschaften sehen diesen neuen Jobmarkt im Netz nicht gern - denn Mindestlöhne gibt es dort keine. Weil Clickworker wie Erik selbstständig arbeiten, geht das. Allein bei Clickworker.com sind rund 700.000 Menschen registriert. Verdi prognostiziert daher: Ein Heer von Freelancern konkurriert bald mit weltweiter Konkurrenz. Die Folge: Preisdumping.
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