Freie Deckenfläche nutzen, hilft Platz in kleinen Wohnungen zu schaffen: Netzbastler Moritz Metz parkt seinen Wäscheständer unter der Decke und gibt Tipps fürs Selberbauen.
Ein Tech-Start-up aus San Francisco baut Möbel und stattet sie mit Hightech aus, um sie unter der Decke zu verstauen: Damit kann jeder kleinen Wohnraum multifunktional nutzen. Eine Installation der Möbelmodule des Start-ups kostet zwischen 6.000 bis 10.000 Euro. Also doch nicht für jede oder jeden.
Günstige Stauraum-Lösungen
Freie Deckenfläche als Stauraum verwenden: Auf die Idee ist Deutschlandfunk-Nova-Netzbastler Moritz Metz schon vor Längerem gekommen. Seit einem Jahr parkt er einen Wäscheständer unter seiner Altbaudecke und ist voll zufrieden mit seinem DIY-Projekt.
"Der Decken-Wäscheständer hat zwei große Vorteile: Die Wäsche steht nicht im Weg rum und trocknet schnell."
Den Wäscheständer unter der Decke aufzubewahren spart nämlich nicht nur Platz, sondern lässt nasse Wäsche auch schneller trocknen – oben ist die Luft bekanntlich wärmer. Allerdings kann es schwierig sein, Schrauben in die Decke zu bohren, die dort auch bleiben. Einerseits zieht die Last senkrecht entlang der Schraube nach unten, andererseits ist jede Decke unterschiedlich belastbar – abhängig von ihrer Beschaffenheit.
Auf den Deckentyp kommt es an
Bei seinem DIY-Decken-Wäscheständer stand Moritz genau vor dem Problem Altbaudecke. Seine Idee: Den Wäschetrockner einfach mit Winkeln aus Stahlprofilen an der Wand verschrauben und so unter der Decke verstauen. Mithilfe eines Seilzugs in Kombination mit einem elektrischen Motor, fährt er seine Wäsche immer auf und ab. Aber: Ein elektrischer Motor ist nicht unbedingt nötig – für die Wäsche kann auch Muskelkraft ausreichend sein.
In neuen Gebäuden bestehen die Decken häufig aus Beton. Mit den richtigen Dübeln ist es möglich, viel Gewicht an die Decke zu hängen. Moritz empfiehlt zum Beispiel Schwerlastdübel oder Bolzenanker. Bei mit Gipskarton-Platten verkleideten Decken, die ihr aus Büros kennen könntet, ist es ratsam, entweder in die Trägerkonstruktion zu bohren oder Federklappbügel zu verwenden. Letztere breiten nach dem Einsetzen ihre Metallflügel aus und verteilen so das Gewicht.
Kompliziert wird es bei Altbaudecken: Teilweise sind die nämlich noch mit Stroh befüllt. Daher sieht Moritz hier davon ab, in so Fällen schwere Möbel an der Decke zu befestigen.
Decken-Wäschetrockner: einfach zu bauen
So ein Wäscheständer-Deckenkonstrukt zu bauen, sei auch innerhalb eines Tages machbar, sagt Moritz. Dafür benötigt ihr das Oberteil eines Wäscheständers, Seile, Umlenkrollen aus dem Bootsbedarf und eventuell noch Winkelprofile, wenn eure Decke die Last nicht trägt. Solltet ihr keine Bastler sein, findet ihr auch Decken-Wäscheständer im Netz zum Kaufen.