Bis zu 10.200 Euro für eine Solaranlage, einen Stromspeicher und eine Autoladestation. Insgesamt fördert die Bundesregierung diese Anschaffungen mit rund 500 Millionen Euro. Problem: Die Zielgruppe ist klein und die Kritik entsprechend deutlich.

Wer eine Photovoltaikanlage, einen E-Speicher und eine Ladestation für das E-Auto installiert, kann sich diese Anschaffungen mit bis zu 10.200 Euro bezuschussen lassen. So sieht es das neue Solar-Förderprogramm des Bundesverkehrsministeriums vor.

Auch ein E-Auto muss vorhanden oder zumindest bereits bestellt sein. Förderungswürdig sind außerdem nur Personen, die auch Besitzer des Gebäudes sind. Insgesamt steht rund eine halbe Milliarde Euro für die Förderung zur Verfügung.

"Die Anträge für den Zuschuss kann man ab heute bei der Förderbank KFW stellen. Dabei gilt: First come, first serve."
Jakob Vogel, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Update vom 27.09.2023: "Hoppla, hier ist etwas schiefgegangen." So lautete die Fehlermeldung, die viele Interessierte bei der Antragstellung für die Solarförderung des Verkehrsministeriums am 26.09. zu lesen bekamen. Es gab massive technische Probleme.

Fördersumme offenbar bereits ausgeschöpft

Die Gesamtförderungssumme ist inzwischen wohl ausgeschöpft. Für Chrome-Nutzer kursierte ein Lösungsansatz, berichtet Deutschlandfunk-Nova-Reporter Andreas Noll.

Andreas Noll, Deutschlandfunk-Nova-Reporter (27.09.2023)
"Zehntausende haben Stunden am PC damit verbracht, auf refresh zu drücken, um irgendwie den Antrag abzuschicken. Die gesamte Aktion endete im totalen IT-Chaos."

Die Höhe des Zuschusses ist von der Leistung der Photovoltaikanlage, von der Größe des Speichers und weiteren technischen Eigenschaften abhängig. 600 Euro zusätzlich gibt es, falls die Anlage Strom aus dem Autoakku ins Netz zurückspeisen kann, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Jakob Vogel.

Klare Förderungsbedingungen

So sehen die Förderbedingungen für die drei Elemente aus:

  • Der Solarstromspeicher muss mindestens fünf Kilowattstunden Speicherkapazität aufweisen. Die Fördersumme je Kilowattstunde liegt bei 250 Euro, maximal werden 3000 Euro zugeschossen.
  • Die Ladestation, die sogenannte Wallbox, muss mindestens elf Kilowatt Leistung aufweisen. Die Fördersumme beträgt hier pauschal 600 Euro. Bei bidirektionaler Ladefähigkeit wird die Anschaffung mit 1200 Euro gefördert.
  • Die Photovoltaikanlage muss mindestens eine Spitzenleistung von fünf Kilowattpeak aufweisen. Je Kilowattpeak liegt die Fördersumme bei 600 Euro. Maximal wird dieser Bestandteil mit 6000 Euro gefördert.

Kritik von Verbraucherschutzorganisationen

Vor allem Verbraucherschützer*innen kritisieren die Förderung als unsozial. Menschen ohne Wohneigentum werden kategorisch ausgeschlossen – Besitzer*innen von Wohnungen ebenso. Wer zuvor von der E-Auto Kaufprämie profitiert hat, kann nun möglicherweise auch noch die Solarförderung mitnehmen.

"Es geht nämlich tatsächlich nur um die Häuslebesitzer. Was die Zielgruppe nochmal einschränkt."
Jakob Vogel, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Das Verkehrsministerium versucht, auf diesem Weg den Klimaschutzzielen im Verkehrssektor ein bisschen näherzukommen, sagt Jakob Vogel. Die zusätzlichen Speicher sollen die Netzstabilität erhöhen und die Konsumierenden ein Stück weit vor Strompreisschwankungen schützen.

Kritik an der Förderung kommt auch aus der Solarbranche. Diese würde es bevorzugen, wenn Solaranlagen, Speicher und Ladestationen unabhängig vom Besitz eines E-Autos gefördert würden.

Shownotes
E-Mobilität
Kritik an exklusiver Solarförderung nur für Hausbesitzer
vom 26. September 2023
Moderation: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Jakob Vogel, Deutschlandfunk-Nova-Reporter