Wir wissen alle, dass unsere persönlichen Daten im Netz nicht besonders sicher sind. Trotzdem kümmern sich die wenigsten von uns um mehr Datensicherheit. Jetzt haben sich die Abgeordneten des EU-Parlaments der Sache angenommen und eine Verordnung für mehr Privatsphäre im Internet verabschiedet.

Die E-Privacy-Verordnung richtet sich vor allem an die Provider. Große Firmen wie die Telekom oder Vodafone, aber auch Dienste wie WhatsApp, sollen uns in Zukunft nicht mehr so einfach tracken können. Bis jetzt wird so ziemlich jede unserer Bewegungen im Netz aufgezeichnet. Tritt die neue Verordnung in Kraft, müssen wir vorher gefragt werden, ob wir mit dem Tracking einverstanden sind.

"Profile zu bilden und zielgerichtet Werbung anzuzeigen, soll nur noch möglich sein, wenn die Leute dem zustimmen. Da kann man dann im Browser irgendwo ein Häkchen setzen und das erlauben."
Thomas Otto, Korrespondent in Brüssel

Allerdings war sich das Parlament alles andere als einig. Von 618 Abgeordneten stimmten 318 für die neue Verordnung. 280 Parlamentarier waren dagegen. 

Die EU-Kommission und Verbraucherschützer begrüßen die neue Verordnung. Es gibt aber auch Kritiker, etwa Medienvetreter, die sagen, die neue Verordnung erschwere werbefinanzierte Inhalte im Netz und führe so zu mehr Bezahlangeboten.

Noch ist die Verordnung nicht in Kraft

Bis sich die E-Privacy-Verordnung aber tatsächlich auf unser Leben auswirkt, kann es noch etwas dauern. Thomas Otto, unser Korrespondent in Brüssel, geht davon aus, dass sich die Lobby der Internet-Unternehmen so schnell nicht geschlagen geben wird. Außerdem muss sich das EU-Parlament noch mit den EU-Mitgliedsländern im Europäischen Rat einig werden.

"Ziel ist es, dass es bis März 2018 geschafft ist. Dann gibt es eh eine große Datenschutzreform in Europa."
Thomas Otto, Korrespondent in Brüssel
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Mehr zum Thema:

Shownotes
E-Privacy-Verordnung
EU für mehr Datenschutz im Netz
vom 27. Oktober 2017
Moderation: 
Till Haase
Gesprächspartner: 
Thomas Otto, Korrespondent in Brüssel