Essen, das wir selber zubereitet haben, schmeckt uns besser. Und zwar nicht, weil das tatsächlich so wäre, sondern weil wir ja schließlich was für unser Essen getan haben. Das MUSS einfach schmecken. Als Grund vermuten Forscher den Ikea-Effekt.
Die Universität Köln und die ETH Zürich haben eine Studie gemacht, bei der wir wohl alle gerne Probanden gewesen wären. Denn getestet wurde mit Beeren- und Schokoshakes. Das Ergebnis: Bei exakt identischen Zutaten und identischer Zubereitung schmeckt uns der Beerenshake besser, wenn wir ihn selber zubereitet haben. Der Schoko-Shake schmeckt uns hingegen besser, wenn ihn eine andere Person für uns zubereitet.
Grundsätzlich allerdings erscheint uns der Beerenshake gesünder als der Schokoshake. Und wir finden ihn noch mal gesünder, wenn wir ihn selber zubereiten. Beim Schokoshake ist es umgekehrt. Den muss unser Nachbar zubereiten, damit wir ihn genießen können. Eine wissenschaftliche Erklärung gibt es dafür nicht.
"Meine persönliche Erklärung ist die: So eine Kalorienbombe erscheint mir deutlich ungefährlicher, wenn sie jemand anders macht. Dann ist das OK den zu trinken."
Ein bisschen Selbstbetrug ist dabei
Eine Erklärung dafür könnte der Ikea-Effekt sein, sagt Michael Siegrist, Professor an der ETH in Zürich. Denn immerhin investieren wir Arbeit in das, was wir nachher genießen wollen. Also wir machen uns Gedanken über die Zutaten, kaufen sie ein, bereiten sie zu - das kostet Energie und Zeit. Und deswegen erhöht sich auch unser Bedürfnis, dass das jetzt lecker und gesund zu sein hat.
"Die Tatsache, dass man etwas selber zubereitet hat, macht das Ganze attraktiver. Und auch die Zutaten, die man im Laden kauft, sind entsprechend gut, weil man selber aktiv war, selber etwas gemacht hat."