Der Filmemacher und Autor Firas Alshater lebt seit 2013 in Deutschland. Wie für viele Geflüchtete war es auch für ihn am Anfang schwer, richtig in Deutschland anzukommen. Er hat es geschafft. Das sieht er auch bei vielen Geflüchteten, die inzwischen integriert sind.
Fünf Jahre nach der Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel, in dem sie den Satz gesagt hat "Wir schaffen das", blickt Frias Alshater zurück auf sein Ankommen in Deutschland und die Schwierigkeiten, die er zu Beginn hatte.
Firas Alshater wollte eigentlich Schauspieler werden. Stattdessen hat er in Syrien Filme über den Widerstand gegen das Assad-Regime gedreht und Demonstrationen organisiert. Mehrfach wurde er deshalb verhaftet und gefoltert. Nachdem seine Familie ihn aus der Haft freikaufen konnte, war für ihn klar: Er muss aus Syrien weg. Für eine Filmproduktion geht er nach Berlin und bleibt. Das war 2013.
"Zum ersten Mal habe ich diese Freiheit erlebt, die ich mir schon immer gewünscht habe."
Wie viele der Geflüchteten auch heute, hatte er lange vergeblich nach einer eigenen Wohnung gesucht. Eine entscheidende Wende für ihn, um endlich in Deutschland anzukommen, war die Entscheidung zu studieren. Das bedeutete gleichzeitig, intensiv Deutsch zu lernen.
Nächster Schritt: deutsche Staatsbürgerschaft
Firas Alshater schafft die schwierige Deutschprüfung, schreibt sich in Babelsberg fürs Filmstudium ein und gründet seinen eigenen Youtube-Kanal. Mit seinen witzigen Clips über das Verhältnis zwischen Syrern und Deutschen wird er bekannt. Es folgen zwei Bücher und ein Film für die Deutsche Welle. Das Studium hat er inzwischen beendet und eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis erhalten. Nächster Schritt: deutsche Staatsbürgerschaft.
Auf die Frage, ob seit dem Satz "Wir schaffen das", die geflüchteten Menschen es in Deutschland tatsächlich geschafft haben, glaubt Firas Alshater, dass man ihre Integration in der Gesellschaft sehen müsste.
"Ich sehe, dass wir schon eine ganze Menge geschafft haben. Letztens hab ich gesehen, wie sehr viele Syrer gute Noten bei ihrem Abschluss-Abi hatten. Wie auch viele von meinen syrischen Freunden, die als Ärzte hierher gekommen sind, jetzt in Krankenhäusern arbeiten. Viele haben ihren Weg in diesem Land geschafft."
Firas Alshater kennt aus seinem Freundes- und Bekanntenkreis noch andere Geflüchtete, die inzwischen in Deutschland integriert sind, das Abi mit einer guten Note abgeschlossen haben oder wieder in ihrem Beruf, zum Beispiel als Ärztin im Krankenhaus, arbeiten.
Menschen, die Deutschland nicht integriert hat
Aber Firas Alshater kennt auch diejenigen, denen es nicht gelungen ist, in Deutschland Fuß zu fassen, die sich mit der Sprache schwer tun, keinen Job oder eine eigene Wohnung haben. Sie sind vor allen Dingen frustriert.
"Sie sind frustriert, weil ihr Leben auf Eis liegt."
Leid tun ihm die Menschen, die isoliert in einer Unterkunft irgendwo auf dem Dorf leben. "Für diese Menschen ist es schwierig, diesen Anfang zu finden. Deswegen haben es solche Menschen auch leider nicht geschafft."
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