Auch Freizeitstress kann krank machen. Darum sollten wir uns zu Beginn des neuen Jahres nicht zu viel vornehmen und Zeit zum Entspannen einplanen.
Das neue Jahr hat begonnen und viele von uns nehmen sich eine ganze Menge vor: mehr Sport, häufiger Freunde treffen, ein neues Hobby ausprobieren. Doch auch, wenn es dabei um Freizeitaktivitäten geht und nicht um Arbeit, kann das in Stress ausarten.
Eine neue Umfrage zeigt, dass die Hälfte der mehr als 2.000 Befragten manchmal, häufig oder sehr häufig Freizeitstress haben. Damit ist gemeint, dass sie Druck in Phasen verspüren, in denen sie nicht arbeiten müssen. 37 Prozent der Befragten sagen, dass sie nicht gut entspannen können, wenn sie nicht arbeiten müssen. Die Ergebnisse stammen von einer repräsentativen YouGov-Umfrage.
"Die Freizeit soll eigentlich dafür da sein, dass der Körper Kraft tanken kann."
Auch Freizeitstress birgt Gesundheitsrisiken. Wenn Stress nicht temporär begrenzt ist, kann es zu Dauerstress kommen. Der Körper ist dabei ständig angespannt und im Krisenmodus und schüttet Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin aus. "Der Körper ist stark beansprucht und in der Folge kann zum Beispiel das Immunsystem runtergefahren werden", erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Justus Wolters. Dadurch werden wir dann anfälliger für Krankheitserreger, aber auch für psychische Krankheiten, wie Depressionen.
Freizeitstress eindämmen
Unser Smartphone kann ein Stressfaktor in der Freizeit sein: Wenn immer wieder Nachrichten aufploppen, jedes Mal ein "Bing" ausgelöst wird, dann fahren wir nicht runter. Neurowissenschaftlerin Maren Urner sagt, dass man dieses Problem mit wenig Aufwand ändern kann, etwa indem wir das Handy auf lautlos stellen.
Auch die Psychologin Muriel Böttger erklärt, was wir gegen Freizeitstress tun können, zum Beispiel indem wir Freizeit besser in unseren Tagesplan integrieren. Dazu gehöre auch, sich bewusst Zeiten für das Kochen oder Ausruhen in den Kalender einzutragen.
Neben unserer physischen und psychischen Gesundheit gibt es noch weitere Punkte, warum es sinnvoll ist, Freizeitstress zu vermeiden: zum Beispiel Langeweile. Denn die kann sehr wertvoll sein. Es gibt diverse Studien, die nahelegen, dass Langeweile unsere Kreativität fördern kann.
Serien oder News? – Nicht alles hilft beim Abschalten
Wie sehr uns Serien und Filme beim Abschalten und Entspannen helfen, sei sehr individuell, sagt Justus Wolters. "Wenn ich zum 18. Mal Friends binge-watche und dabei super abschalten kann, dann entsteht daraus kein Stress. Wenn ich mir aber den fünften Nachrichten-Podcast über die aktuellen politischen Entwicklungen in der Welt am Stück reinziehe, muss man sich schon fragen, inwiefern man da wirklich abschalten und entspannen kann. Oder ob man damit das Stresslevel weiter zu hochhält", sagt unser Reporter.