Hygiene ist für Tierbesitzer das A und O, sagt Hendrik Wilking vom Robert Koch Institut - denn Tiere können Erreger auf uns Menschen übertragen.

Wenn das Haustier krank ist, leidet der Mensch meist mit - zumindest seelisch. Es kann aber auch sein, dass wir regelrecht krank werden, weil unser Haustier uns krank macht. Hunde, Katzen und andere Tiere können nämlich Viren oder Bakterien übertragen, die uns Menschen schaden.

Hendrik Wilking vom Robert Koch Institut forscht zu solchen sogenannten Zoonosen und nennt uns einige Beispiele:

  • Reptilien können Salmonellen übertragen. Für Erwachsene ist das in der Regel kein großes Problem, sagt Hendrik Wilking. Kinder unter fünf Jahren können dadurch aber schwere Durchfälle bekommen.
  • Hunde können resistente Keime übertragen: "Tierbesitzer haben ein sechsfach erhöhtes Risiko, mit einem ESBL-Keim kolonisiert zu sein", so Hendrik Wilking.  
  • Hundewelpen können - wenn sie intensiv gehalten werden - Campylobacter übertragen: Die Bakterien verursachen beim Menschen schweren Durchfall
"Es ist sehr wichtig, dass Tierärzte und Ärzte gut zusammenarbeiten."
Hendrik Wilking, Robert Koch Institut

Wer vermutet, dass er durch sein Haustier krank geworden ist, der sollte das seinem Arzt sagen, empfiehlt Hendrik Wilking. Und natürlich ist es gut, wenn auch das Haustier beim Tierarzt durchgecheckt wird.

Seltene Erreger durch exotische Tiere

Exotische Tiere können übrigens seltene Krankheiten übertragen. Ein Beispiel: Bunthörnchen haben ihre Besitzer mit einem seltenen Virus infiziert, dem Bornavirus. Drei Tierbesitzer sind daran sogar gestorben, berichtet Hendrik Wilking: "Durch die Haltung von exotischen Haustieren können neue Infektionsrisiken verbunden sein."

"Hygiene ist einfach sehr wichtig: Man sollte Hunde und Katzen nicht mit ins Bett nehmen oder küssen."
Hendrik Wilking, Robert Koch Institut

Insgesamt betrachtet sind Haustiere für uns Menschen natürlich gut: Wer mit seinem Hund spazieren geht, der bewegt sich womöglich häufiger als andere. Tierbesitzer sind insgesamt lebenszufriedener, sagt auch Hendrik Wilking. Darum ist es gut, sich ein Haustier zu halten. Wichtig sei nur, auf Hygiene zu achten - also regelmäßig Hände waschen nach dem Kuscheln und an Hund, Katze und Co. keine Küsschen zu verteilen.

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Shownotes
Hund, Katze und Co.
Wenn Haustiere krank machen
vom 02. Februar 2018
Moderatorin: 
Steffi Orbach
Gesprächspartner: 
Hendrik Wilking, Robert Koch Institut