Die Energiekrise sorgt für hohe Gaspreise. Gleichzeitig ist unser Gasverbrauch im Vergleich zu 2021 auch höher, weil es im Moment kälter ist als im vergangenen Jahr um diese Zeit. Gas sparen hilft – zum Beispiel mit elektrischen, digitalen und programmierbaren Heizkörperthermostaten.

Mit bis zu 200 Milliarden Euro will die Bundesregierung in der Energiekrise helfen. Am Gas Einsparen führt trotzdem kein Weg vorbei. Gerade hat der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, dazu aufgerufen.

Viele von uns heizen mehr als eigentlich nötig ist – einfach nur, weil wir nicht daran denken, die Heizung runter zu drehen, wenn wir zum Beispiel nicht daheim sind.

Es wird mehr geheizt als nötig

Klassisches Beispiel: Wir schalten morgens im Bad die Heizung ein, danach ziehen wir uns an, trinken einen Kaffee und fahren zur Arbeit. Die Heizung im Bad rattert den ganzen Tag munter weiter, obwohl wir gar nicht zu Hause sind.

Digitale elektrische Heizungsthermostate können da helfen. Mit ihrer Hilfe lassen sich nämlich Zeiten einprogrammieren, also zum Beispiel: An Wochentagen heizen zwischen sechs und acht Uhr und dann wieder abends zwischen 20 und 22 Uhr.

"Durch programmierbare elektrische Heizungsthermostate wird nur zu bestimmten Zeiten geheizt. Sie ersparen uns, selbst daran denken zu müssen."
Konstantin Köhler, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Manche dieser elektrischen Heizungsthermostate haben auch eine "Fenster-Auf-Funktion": Sie erkennen einen rapiden Temperaturabfall, zum Beispiel beim Stoßlüften, und drehen dann automatisch den Heizkörper ab.

Austausch geht einfach

Die einzige Voraussetzung dafür sind ganz normale Heizkörper, an denen sich ein Thermostat zum Drehen befindet. Man nimmt das alte Thermostat ab und schraubt das neue, digitale drauf, fertig.

"Die analogen Drehthermostate lassen sich supereinfach gegen digitale austauschen."
Konstantin Köhler, Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter

Auch in eine Mietwohnung lassen sich die digitalen Thermostate einfach einbauen. Wenn man auszieht, schraubt man das alte manuelle Thermostat wieder drauf und nimmt die elektrischen mit in die neue Wohnung.

Bei den elektrischen Thermostaten lässt sich auch ganz präzise einstellen, wie warm der Raum werden soll. Man kann die Ist-Temperatur ablesen und die eingestellte Wunschtemperatur. Bei den normalen Drehthermostaten stehen die Zahlen 1 bis 5 für bestimmte Temperaturen: Die 2 steht zum Beispiel für 16 Grad, die 3 für 20, die 4 für 24 Grad.

Mit und ohne WLAN-Steuerung

Manche der digitalen Thermostate sind per WLAN verbunden und lassen sich per App mit dem Smartphone steuern. Die günstigen Varianten haben das nicht, bei diesen stellt man jedes einzelne Thermostat über ein kleines Display direkt an der Heizung ein.

"Es gibt Thermostate, die kann man per WLAN verbinden und dann über eine Handy-App steuern."
Konstantin Köhler, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Die WLAN-Variante ist natürlich deutlich bequemer. Gleichzeitig gilt die Warnung: Alles, was im Internet hängt, kann theoretisch gehackt oder mit Viren lahmgelegt werden.

Für wen das programmierbare Thermostate Sinn machen

Sinnvoll sind elektrische Thermostate für alle, die relativ regelmäßig zu gleichen Zeiten zuhause beziehungsweise nicht zuhause sind – und die dabei langfristig Gas, sprich Geld sparen wollen, indem sie die Heizung in manchen Räumen nur zu bestimmten Zeiten anmachen.

Wer dagegen sowieso den ganzen Tag im Homeoffice sitzt, der wird wohl auch mehr heizen (müssen) im Herbst und Winter. In diesen Fällen lässt sich das wahrscheinlich auch ganz gut per Hand am herkömmlichen Thermostat regeln.

Natürlich muss man auch die Anschaffungskosten noch mit einrechnen: Die einfachen Thermostate (ohne WLAN) gehen so etwa bei 30 Euro pro Stück los. Je nachdem, wie viele Räume bzw. Heizkörper man hat oder damit ausrüsten will, muss man sich das mal durchrechnen. Komplexere Sets mit WLAN-Anschluss und Appsteuerung sind deutlich teurer.

Shownotes
Heizung
Gas sparen mit programmierbaren Thermostaten
vom 30. September 2022
Moderation: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Konstantin Köhler, Deutschlandfunk Nova